132 Anläufe bis zum ersten offiziellen Tor

05. April 2024, 09:55 Uhr

Tore verteidigen kann Fabian Wiegand. Aber als Stürmer agieren? Zumindest hat er nun sein erstes offizielles Tor in der Hessenliga erzielt. © Memento36

Fabian Wiegand ist ein Phänomen. Seit jeher kickt er für den SV Steinbach, steht als Verteidiger seinen Mann und hat nun endlich seinen Lohn erhalten.

Auf 132 Einsätze in der Hessenliga kommt Wiegand mittlerweile. Was er bislang kannte? Den Teamkollegen nach einem Tor zuzujubeln. Am vergangenen Wochenende holte er sich selbst Schulterklopfer ab, traf beim 1:1 in Marburg in der Nachspielzeit erstmals für den SVS in Hessens Beletage. Zumindest offiziell! „Eigentlich ist es schon mein zweites Tor. Beim Auswärtsspiel in Neuhof war es bereits so weit“, sagt der 31-Jährige. Doch den Anschlusstreffer zum 2:3 im September 2022 bekam nicht Wiegand, sondern Teamkollege Lukas Hildenbrand zugeschrieben. Die Gründe? Bis heute nicht bekannt. Steinbachs Kapitän nimmt‘s aber mit Humor.

Hessenliga: Premiere für Fabian Wiegand beim SV Steinbach

Nun hat er seinen Bann gebrochen, belohnte sich dafür mit einigen trainingsfreien Tagen und einem Kurztrip nach Prag, um rechtzeitig zum Abschlusstraining vor dem eminent wichtigen Ligaspiel gegen Viktoria Griesheim zurück zu sein. Dass Steinbach als Tabellenvorletzter gehörig unter Druck steht, ist Wiegand bewusst. Und er gesteht, „dass alles außer drei Punkte gegen Griesheim wohl richtig schlecht ist“. Die Viktorianer stehen drei Punkte vor dem SVS, der derzeit direkt absteigen müsste. Ein Sieg am Sonntag (15 Uhr) würde die Elf von Petr Paliatka – bei der aktuellen Konstellation in der Regionalliga Südwest – auf den Relegationsrang hieven.

„Der Druck, die Konstellation – das macht es unglaublich kompliziert. Wir schauen natürlich auf die Regionalliga und immer wieder auf die Übersicht der Auf- und Absteiger bei torgranate.de. Da blickt sonst kaum einer durch“, schildert Wiegand , der mit seiner Mannschaft nach wie vor spielerische Lösungen finden möchte, um dem Abstieg von der Schippe zu springen. „Wir geben Vollgas bis zum Ende, haben noch einige Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Wir haben schon oft bewiesen, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können.“

Hessenliga: SV Steinbach gibt im Abstiegskampf nicht auf

Mut macht ihm die Leistungskurve, die in den vergangenen Wochen stetig nach oben ging. „Es ist spürbar, dass die Spieler, die in der Vorbereitung nicht gänzlich mitwirken konnten, immer fitter werden und der Trainer mehr Auswahl erhält. Es herrscht wieder Konkurrenzkampf, weshalb automatisch mehr Zug im Training ist“, sagt Wiegand und ist überzeugt davon, dass nach neun Ligaspielen in Serie ohne Sieg der Knoten demnächst platzt.

Bereits 24 Stunden zuvor ist der Hünfelder SV im Einsatz und empfängt Rot-Weiß Walldorf. Die heimstarken Haunestädter empfangen den auswärtsschwachen Jugendclub von BVB-Profi Niklas Süle. Im Hinspiel setzte sich der HSV mit 3:1 durch und ließ sich nicht von einem frühen Rückstand beirren. Ob auf der Rhönkampfbahn erstmals im Jahr 2024 auf Rasen gespielt wird, ist noch unklar.

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