Paliatka will im Zweifel nicht den Finger heben

25. April 2024, 17:58 Uhr

Ob Nachbarschaftshilfe oder nicht: Petr Paliatka richtet den Blick nur auf seinen SV Steinbach. © Stefan Tschersich

Für den Hünfelder SV geht es in den verbleibenden Spielen sportlich um nichts mehr. Die Hessenliga ist längst gehalten, aufsteigen kann die Elf von Johannes Helmke nicht. Und doch steckt in dem einen oder anderen Spiel Brisanz. Beispielsweise am Samstag, wenn es zum FC Erlensee geht.

Denn Erlensee ist derzeit punktgleich mit Steinbach und Griesheim. Aktuell würde aus diesem Trio ein Team die Klasse direkt halten, ein Team direkt absteigen und ein Team in die Relegation müssen. Stand heute hätte Erlensee das Nachsehen, da bei Punktgleichheit von mehr als zwei Teams eine gesonderte Tabelle erstellt wird. Erlensee hat noch keinen Punkt in den direkten Duellen sammeln können, Steinbach und Griesheim jeweils sieben und Griesheim dabei die beste Tordifferenz vorzuweisen. Allerdings steht noch ein direktes Duell aus, denn Steinbach empfängt in drei Wochen Erlensee und könnte bereits mit einem Remis alle relevanten direkten Duelle im Kellerkampf für sich entscheiden.

Hilfe vom HSV? Petr Paliatka will Hausaufgaben erledigen

Für Erlensee könnte hingegen eine dreijährige Hessenliga-Ära, die erste überhaupt, am Saisonende zu Ende gehen. Der Trend spricht nicht gerade für das Team um Trainer Jochen Breideband, das aber zuletzt immerhin mal wieder einen Punkt holte und dabei in Marburg auch zu Null spielte – das erste Mal überhaupt in dieser Saison . Den einzigen Sieg in diesem Kalenderjahr gab es gegen Walldorf zu feiern. Mehr Schlagzeilen schreibt der Verein hingegen wegen zahlreicher Abgänge im Sommer . Zehn Spieler haben ihren Abschied zum Saisonende angekündigt, allein acht gehen zum Kreisoberligisten Eintracht Oberissigheim. „Dass ein Umbruch kommen würde, war klar – dass er gleich so radikal ausfallen würde nicht. Es ist eine herausfordernde Situation, aber eine Mannschaft wird es auch in der neuen Saison bei uns geben. Wir sind ein gesunder Verein mit einem interessanten Standort und wollen in der Hessenliga bleiben“, will Breideband keine Untergangsstimmung verbreiten und betont: „Wir sind voll im Geschäft um den Klassenerhalt.“

Wie der SV Steinbach , der zuletzt gute Leistungen zeigte, sich aber nicht belohnte. Nun sollte er am Samstag Nachbar Hünfeld die Daumen drücken, um am Sonntag in Walldorf selbst für Zählbares zu sorgen. „Natürlich wäre es schön, wenn Hünfeld in Erlensee etwas holt. Aber ich werde nicht mit dem Finger auf andere zeigen, denn wir sind selbst verantwortlich und wollen unsere Hausaufgaben erledigen“, sagt SVS-Trainer Petr Paliatka und legt bei den eigenen Leistungen den Finger in die Wunde: „Neben dem Rückspiel gegen Hünfeld war die Leistung in der Vorwoche gegen Alzenau unsere beste Saisonleistung. Aber wir haben beide Spiele verloren. Unser Problem ist, dass wir zu billige Gegentore kassieren.“ 2:4 hieß es gegen Aufstiegskandidat Alzenau am Ende, doch die Leistung macht Mut: „Anders als im Herbst, als wir teilweise mit acht Mann im Training standen, weiß jeder, um was es geht. Die Jungs sind total engagiert, ich kann ihnen keine Vorwürfe machen. Ich bin überzeugt, dass wir auf direktem Wege die Klasse halten können.“

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