„Positiv ist, dass wir ganz viel Moral gezeigt haben, bis zum Schluss an uns geglaubt haben und aufopferungsvoll gekämpft haben“, sagte KSV-Trainer Tobias Nebe nach einem nicht nur seiner Meinung nach „komischem, weil total wilden, aber schwachen Hessenliga-Spiel“.

Sein Team hatte ab Minute 45 Minuten Rückschläge in Reihe erlitten: Kassierte aus dem Nichts den Ausgleich mit dem Pausenpfiff durch Max Stadler, musste in Halbzeitpause Abwehrchef Felix Schäfer und direkt nach Wiederanpfiff den zweiten Innenverteidiger Niklas Künzel ersetzen, kassierte nach einer Stunde mit dem zweiten Steinbacher Torschuss das 1:2 und verlor eine Viertelstunde vor Schluss auch noch Kapitän Daniel Borgardt aufgrund einer Notbremse. Und doch langte es noch zu einem Punktgewinn, weil Mittelstürmer Leon Lindenthal mit der allerletzten Aktion im Spiel den Ball am langen Pfosten mit dem Kopf ins Tor drückte.

„Im Endeffekt war das ein verdienter Punkt für uns, auch wenn wir am Ende Glück hatten, weil Steinbach das 3:1 erzielen kann, wenn sie es besser ausspielen“, resümierte Nebe ehrlich und richtig. Sein Gegenüber Petr Paliatka war nach dem Spiel stinkig:„Wir sind selbst dran schuld. Wir spielen gegen zehn Mann, da darf es uns einfach nicht passieren, noch den Ausgleich zu kassieren.“ Er fand allerdings, dass sein Team ein gutes Spiel abgeliefert hatte und war zumindest froh, dass es den zwischenzeitlichen Rückstand drehen konnte.

Nach dem 2:3 in Hünfeld zum Auftakt hatte er gleich dreifach an der Personalschraube gedreht, schenkte Neuzugang Akif Kovac, Kapitän Fabian Wiegand und Innenverteidiger Tom Hildenbrand das Vertrauen für die Startelf, was auch die Rückkehr zum 3-5-2-System zur Folge hatte. Insbesondere Alex Reith glänzte, war Vorbereiter, Torschütze und absolutes Mentalitätsmonster in Reihen der Steinbacher. Nach dem Spiel blieb er untröstlich auf dem Platz zurück.

Die Statistik: SV Steinbach: Bagus; Hildenbrand, T. Wiegand, F. Wiegand – Paez (74. Prokopenko), Kehl, Uth, Wittke (57. Scholz) – Reith – Kovac (61. Paliatka jr.), Stadler (82. Queiros). KSV Baunatal: Wilke; Krengel, Künzel (48. Mustapic), Schäfer (46. Blahout), Hindemith (70. Rose) – Borgardt, Springer – Recker, Berninger-Bosshammer (83. Fischer), Miloshaj – Lindenthal. Schiedsrichter: Boris Reisert (TG Ober-Roden). Zuschauer: 180. Tore: 0:1 Julian Berninger-Bosshammer (28.), 1:1 Max Stadler (45.+2), 2:1 Alexander Reith (58.), 2:2 Leon Lindenthal (90.+6). Rote Karte: Daniel Borgardt (Baunatal) wegen Notbremse (75.).