Auf das Schneechaos folgt Fußballunterhaltung pur

21. April 2024, 17:59 Uhr

Unterhaltung pur boten der SV Steinbach um Alexander Reith (grau) und der FC Bayern Alzenau um Lukas Fecher beim 4:2-Sieg des FCB in der Hessenliga. © Memento36

Nur gut, dass der SV Steinbach alle Hebel in Bewegung gesetzt und das Hessenligaspiel gegen den FC Bayern Alzenau trotz Schneechaos gespielt hat. Die 90 Minuten beim 2:4 (1:2) waren Fußballunterhaltung pur!

An Fußball war in Osthessen am Sonntagmorgen kaum zu denken. Schnee so weit das Auge reicht, so dass nur etwa eine Handvoll Spiele stattfinden konnte. Dass im Steinbacher Mühlengrund gekickt wurde lag an rund 40 Helfern, die am Vormittag zwei Stunden den Rasen vom Schnee befreiten. Schiedsrichter Emil Schwarz schaute sich beim Aufwärmen die Gegebenheiten genau an und stellte fest, dass der Platz zwar sehr nass und tief war, aber gut bespielbar – und das zeigten der SV Steinbach und der FC Bayern Alzenau in den 90 kurzweiligen Minuten. „Ich habe schon auf deutlich schlechteren Plätzen gespielt. Der Ball ist gut gelaufen und hatte durch die Nässe viel Tempo, was dem Spiel entgegen kam“, sagte SVS-Kapitän Fabian Wiegand und bekam Zustimmung von Marcel Wilke, seinem Pendant in Alzenaus Reihen: „Riesen Respekt, dass sie den Platz bespielbar gemacht haben.“ (Hier seht ihr die Highlights des Spiels.)

Hessenliga: Erst Schneechaos, dann Fußballunterhaltung pur

Kick and Rush benötigten beide Teams nicht, wenngleich die matschigen Trikots etwas anderes vermuten ließen. Vielmehr gingen die Spieler ständig auf die Jagd nach dem Ball, so dass nie eine langweilige Phase aufkam. Umso bemerkenswerter war die Tatsache, dass die Partie absolut fair verlief. Rücksichtsvoll angesichts des rutschigen Untergrund verliefen die Zweikämpfe, nur zwei Gelbe Karten, wovon eine für Ballwegschlagens, waren die Konsequenz.

Im Stile einer Spitzenmannschaft agierten die Bayern über weite Strecken und lenkten nach einer Viertelstunde mit einem Doppelschlag das Spiel in ihre Richtung. War der SVS eigentlich gut im Spiel, stach Alzenau nach gleichem Muster zu. Flanke, Kopfball, Tor. Erst Wilke (14.), dann Almir Ziga (16.). Hätte Volkan Egri freistehend gar auf 3:0 gestellt (18.), wäre wohl frühzeitig alles klar gewesen. So aber kam Steinbach zurück, weil auch Petr Paliatka ein gutes Kopfballspiel hatte (29.). Noch vor der Pause waren die Hausherren drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen, scheiterten aber mehrfach an FCB-Keeper Fabian Wolpert. Und auch SVS-Torwart Philipp Bagus zeichnete sich noch mehrfach aus.

Hessenliga: SV Steinbach unterliegt gegen FC Bayern Alzenau

Doch Steinbach verlor das Momentum in der Halbzeit nicht, stellte 70 Sekunden nach Wiederbeginn durch Tom Wiegand auf 2:2. „Wir waren uns vielleicht zu sicher. Eigentlich wissen wir, wie schwer es hier ist und deshalb wollten wir vermeiden, ein solch wildes Spiel zuzulassen“, resümierte Wilke, der sein Team für das Auftreten nach dem Ausgleich lobte und die passende Reaktion sah. Erneut war es ein Doppelschlag – Younes Djebbari vom Elfmeterpunkt (55.), Nicola Jürgens nach einer Flanke (57.) –, der Alzenau die drei Punkte bescherte. Steinbachs Wille war nicht gebrochen, allerdings war der Tank der Spieler mit fortlaufender Spieldauer leer, so dass eine neuerliche Antwort aus blieb. „Wir können uns null vorwerfen. Wir wollten den Einsatz der vielen Freiwilligen belohnen, hatten aber Pech im Abschluss und beim 2:3, weil meiner Meinung ein klares Foul vorausging. Dennoch können wir aus den 90 Minuten viel Positives mitnehmen“, analysierte Wiegand. Das sah auch Wilke so: „Steinbach spielt wesentlich besseren Fußball als es der Tabellenplatz zeigt.“

Die Statistik:

SV Steinbach : Bagus; F. Wiegand, T. Wiegand, Neacsu – Wittke (73. Kovac), Kehl (82. Weitz), Uth, Reith, Hartung (46. Budesheim) – Paliatka jr., Stadler. FC Bayern Alzenau: Wolpert; Ballmert, Ziga, Wilke, Bhatti – Djebbari (90.+3 Trageser), Garic (90. Aul) – Jürgens (68. Yildirimoglu), Fecher (77. Cetin), Egri (61. Kern) – Signorelli. Schiedsrichter: Emil Schwarz (SG Bruchköbel). Zuschauer: 300. Tore: 0:1 Marcel Wilke (14.), 0:2 Almir Ziga (16.), 1:2 Petr Paliatka jr. (29.), 2:2 Tom Wiegand (47.), 2:3 Younes Djebbari (55., Foulelfmeter), 2:4 Nicola Jürgens (57.).

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