Bayern Alzenau katapultiert sich an die Spitze

19. August 2023, 18:07 Uhr

Der FC Bayern Alzenau um Lukas Fecher (links) gewann gegen den FSV Fernwald. Foto: Pedro Acebes Gonzalez

An einem Tag, der im Zeichen des Gedenkens an das kürzlich verstorbene Ehrenmitglied Karlheinz Frank stand, katapultierte sich der FC Bayern Alzenau mit dem vierten Sieg im vierten Spiel wieder an die Tabellenspitze der Hessenliga.

Das 2:1 (1:0) gegen den FSV Fernwald war vom Spielverlauf deutlicher, als es das Ergebnis aussagt. Die Gäste konnten froh sein, nicht höher zurückgelegen zu haben, ehe sie in der 90. Minute zum Anschlusstreffer kamen. Auf Einlaufmusik war verzichtet worden, um dem ehemaligen Spieler, Trainer und Vorstandsmitglied die letzte Ehre zu erweisen. Vereinsvorsitzender Andreas Trageser würdigte Frank als eine der größten Persönlichkeiten der Vereinsgeschichte. Stadionsprecher Toni Ritter hob hervor, dass Frank trotz seines hohen Alters von 78 Jahren sich bis zuletzt an handwerklichen Tätigkeiten rund um das Stadion beteiligte. Die Gäste, die vom Sportlichen Leiter Marko Semlitsch und Co-Trainer André Pauli in Vertretung des erkrankten Trainers Daniyel Bulut betreut wurden, beteiligten sich an den Kondolenzen: „Ein verdientes Vereinsmitglied zu verlieren, ist sicher eine schwere Situation. Unser Beileid von Seiten des FSV Fernwald.“

Hessenliga: FC Bayern Alzenau besiegt FSV Fernwald

In der Partie, die mit sieben Minuten Verspätung begann, bot der vom SV Neuhof gekommene Younes Djebbari eine starke Leistung, die der offensive Mittelfeldspieler mit seinem Traumtor zum 1:0 krönte. Die verjüngte Heimelf hatte mit Okan Cetins Ball in die Spitze den Angriff eingeleitet. Der neue Stürmer Giuseppe Signorelli legte per Kopf ab und Djebbari zimmerte den Ball aus gut 23 Metern unter die Latte (17.). Speaker Ritter nahm dies zum Anlass, um zum ersten Mal am diesem Nachmittag zum ersten Mal zur „Attacke“ zu blasen. Die schwülen Temperaturen machten schon bald die erste Trinkpause erforderlich. Im restlichen ersten Durchgang verpasste Signorelli gegen den neuen Fernwald-Torhüter Jacob Samnik den zweiten Treffer. Der von der SG Barockstadt gekommene Almir Ziga feuerte noch einen Gewaltschuss ab, auf der Gegenseite parierte FCB-Torwart Fabian Wolpert einen Freistoß von Erdinc Solak.

Nach dem Seitenwechsel war Signorelli auf Zuspiel von Djebbari zur Stelle und markierte mit seinem fünften Saisontreffer das 2:0 (48.). Am vom Süd-Verbandsligisten FFV Sportfreunde aus Frankfurt gekommenen Stürmer „war ich seit eineinhalb Jahren dran, obwohl ihn auch andere Vereine haben wollten“, erklärte Trainer Angelo Barletta. Der kleine Wirbler hätte kurz danach auf 3:0 für Bayern Alzenau stellen können, nachdem er Samnik umspielt hatte, traf aber nur das Außennetz. Zuvor war Alzenau ein Handelfmeter verweigert worden. Das 2:0 hatte bis in die Schlussphase Bestand, ehe Lucas Burger verkürzte (90.). In den fünf Minuten Nachspielzeit geriet der Sieg der Hausherren aber nicht mehr in Gefahr, das Resultat wurde so aber nicht den Spielanteilen gerecht. „Wir haben uns zu wenig mit unserem Spiel beschäftigt und nur wenig Druck gegen den Ball ausüben können. Ein Remis wäre somit unverdient gewesen“, konstatierte Fernwalds Co-Trainer André Pauli.

Auf Alzenauer Seite war man hingegen froh über den vierten Sieg, sorgte sich aber um das Wohlergehen des neuen Goalgetters Signorelli. Der war in Minute 89 verletzt ausgeschieden und brachte ja aus seiner Zeit bei den „Speuzern“ eine langwierige Knieverletzung mit. Zusammen mit Sturmpartner Lukas Fecher führt Signorelli die interne Torschützenliste mit fünf Treffern an, zusammen kommt das Duo auf zehn der zwölf Alzenauer Tore. „Es wäre bitter, wenn Giuseppe jetzt ausfallen würde“, hofft Barletta darauf, dass der Stürmer nächste Woche beim Topspiel in Eddersheim dabei ist. „Sportlich habe ich nichts hinzuzufügen, aber ich möchte noch auf Kalle eingehen. Der Verein hat ihn würdig verabschiedet. Er war ein selbstloser Mensch, der sich nicht in den Vordergrund stellte. Er hat einen großen Anteil daran, dass wir in diesem neuen Stadion spielen dürfen“, unterstrich Barletta.

FC Bayern Alzenau: Wolpert; Ota, Ziga, Wilke, Bhatti - Seo (87. Kern), Seikel, Cetin (80. Aul), Djebbari (81. Yildirimoglu) - Signorelli (88. Matic), Fecher.   FSV Fernwald: Samnik; Fischer, Burger, Muhic, Sedy - Bender (72. Krasniq), Mukasa (78. Costa Sabate), Häuser (46. Siebert), Hofmann - Solak, Diede (62. Strack).   Schiedsrichter: Alexander Wahl (TSV Laufdorf). Zuschauer: 320. Tore: 1:0 Younes Djebbari (17.), 2:0 Giuseppe Signorelli (48.), 2:1 Lucas Burger (90.).

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