Ex-Künzeller Remic mit dem Todesstoß: Horas siegt im Topspiel
Radek Görner (rechts) und der FV Horas haben das Topspiel gegen den TSV Künzell (hier Tim Farnung) gewonnen. Foto: Charlie Rolff
Und wie es in solchen Spielen so häufig ist, geht dem Siegtor eine besondere Geschichte voraus. Es war nämlich ausgerechnet der Ex-Künzeller Amir Remic, der einen Freistoß von Radek Görner in den Kasten köpfte (80.). „Wir wussten, dass wir ein Standardtor erzielen würden“, betonte FVH-Kapitän und Geburtstagskind Daniel Wilde nach der Partie, und sein Trainer Sejo Kolic war froh, dass sein besonderer Plan mit Remic aufgegangen war. Der Innenverteidiger wurde ins defensive Mittelfeld gestellt, um Patrick Broschke aus dem Spiel zu nehmen. „Und dann trifft er auch noch gegen seinen Ex-Club. Ich habe lange auf sein erstes Tor gewartet.“
Ex-Künzeller Remic mit dem Todesstoß: Horas siegt im Gruppenliga-Topspiel
Der Treffer fiel in einer Phase, in der Künzell gut drin im Spiel war. Fünf Minuten zuvor hatte der von Remic weitgehend abgemeldete Broschke nach Louis Winkows Flanke den Pfosten getroffen. „Ich hatte das Gefühl, dass wir eher am zweiten Tor dran waren. Bitter, dass uns dann ausgerechnet Amir nach einem Standard den Todesstoß verpasst“, haderte TSV-Spielertrainer Marco Gaul.
Der war zufrieden damit, wie sich sein Team nach der Pause berappelt hatte – und sich das Ausgleichstor von Philipp Kraus nach feinem Haken verdiente (59.). Umso unzufriedener war Gaul mit Halbzeit eins, als Horas eine höhere Führung verpasste. Nur Tinotenda Phiri traf, nachdem er einen zu kurzen Rückpass von Tom Emde erlief (14.). „Aufgrund der ersten Halbzeit kann man schon sagen, dass wir verdient verloren haben. Da haben wir vorher angesprochene Dinge nicht gemacht“, ärgerte sich Gaul, der erstmals in dieser Gruppenliga-Saison als Verlierer vom Platz ging. Zuvor sah es gerade auswärts richtig gut aus, alle vier Partien auf fremdem Geläuf gingen zuvor gewonnen. „Es war klar, dass es passieren musste. Doch es war vermeidbar.“
Ganz anders natürlich die Stimmung bei den Hausherren, die nicht nur Tabellenplatz eins verteidigten, sondern den Vorsprung auf vier Punkte ausbauten. „Wir genießen den Moment“, unterstrich Wilde, der als einer von wenigen Horasern in der vergangenen Saison noch fast abgestiegen wäre. Nun ist die Sachlage eine ganz andere – und obwohl weder Wilde noch Kolic große Töne spucken wollten, sagte das Geburtstagskind: „Wir wissen, dass es verdammt schwer ist uns zu schlagen, wenn wir unsere Leistung abrufen.“
Die Statistik FV Horas: Schäfer; Haidari, Hazbic, Köcher, Pekala – Remic – Lacis, Görner (86. Jakupi), Wilde, Laketic (90.+1 Asarenko) – Phiri. TSV Künzell: Kircher; Jestädt, Schramm, Emde, Heil – Tekleyes, Maierhof – Kraus (80. Heinze), P. Broschke (80. D. Broschke), Farnung – Winkow. Schiedsrichter: Johannes Frohnapfel (SV Welkers). Zuschauer: 150. Tore: 1:0 Tinotenda Phiri (14.), 1:1 Philipp Kraus (59.), 2:1 Amir Remic (80.).