Mit unkonventioneller Art erfolgreicher Fußball
Mit seiner unkonventionellen Art hat Johannes Heil dem Spiel der SG Schlitzerland einen Impuls gegeben. Am Ende belohnte sich die SGS mit einem 3:1-Sieg in der Kreisoberliga Mitte gegen den TSV Bachrain. © Memento36
Am 25. August durfte die SG Schlitzerland letztmals einen Dreier bejubeln. Wo? Am Bachrainer Geisküppel. Beim 3:2 attestierte SGS-Coach Simon Grosch seinen Mannen eine sehr gute Leistung. Und wie steht es nun nach dem 3:1 im Rückspiel? „Wir hatten schon bessere Spiele, aber das Glück war auf unserer Seite und der enge Platz in Queck stand uns in einem solchen Spiel gut zu Gesicht“, meinte Grosch. Denn er wusste, dass sein Kader nicht mit dem des TSV Bachrain mithalten könne. Doch genau jene Konstellation spielte den Hausherren in die Karten, denn die SGS konnte sich ganz auf die Basics des Fußballs konzentrieren.
Kreisoberliga: Unkonventioneller Fußball hilft SG Schlitzerland
Dabei waren sich die wenigen Zuschauer, die zu früher Stunde anwesend waren, nach 20 Minuten einig, dass Bachrain einen ungefährdeten Sieg einfahren würde. Zu einseitig verlief das Spiel. Bachrains Onur Özger schoss, köpfte und traf letztlich nach einem herrlichen Spielzug zur Führung (11.). Bachrain war obenauf – und ließ sich von einem langen Schlag von SGS-Keeper Jonas Mahr überrumpeln. Abdul Schure netzte humorlos ein (22.) und raubte den Bachrainern das Selbstverständnis. „Das Selbstvertrauen war zurück, wir haben uns ins Spiel geackert“, erkannte Grosch, dessen X-Faktor Johannes Heil fortan war. Der Sommerneuzugang besitzt eine unkonventionelle Art, Fußball zu spielen. Doch genau damit hatte er den Löwenanteil am Sieg.
Denn Heil behauptete sich in fast jedem Zweikampf. Er spielte einfachen Fußball. Und er erzwang mit seinem Torschuss das Eigentor von Tim Sondergeld (32.). Die SGS führte, doch Heil hatte noch nicht genug, warf einmal mehr seinen Körper in mehrere Zweikämpfe und „wurschtelte“ den Ball zu Amer Aljaed durch, der mit dem Pausenpfiff auf 3:1 stellte. „Er ist ein schwer zu greifender Spieler. Bis zur A-Jugend war er Torwart, weshalb er in seinen Bewegung manchmal etwas komisch wirkt. Fakt ist, dass er uns mit seinen Mitteln hilft“, sagte Grosch, der in der zweiten Halbzeit selten die Luft anhalten musste. Bachrain war bemüht, konnte aber kaum Akzente setzen. Und zudem hatte Mahr bei seinem Debüt im Schlitzerländer Tor die Latte als Freund, wie die beiden Aluminiumtreffer von Marius Müller (71., 90.) zeigten. Auf der Gegenseite verpasste Deris Doval Segura das 4:1 (76., Pfosten).
Bachrains Spielertrainer Patrick Lesser sah wie schon so oft eine gute Anfangsphase seiner Elf, „doch sobald wir ein Ding kassieren, ist der Stecker gezogen. Es ist schwer zu begreifen. Wir bekommen nicht die Tugenden auf den Platz, die es in einer solchen Situation braucht.“ Der TSV ist nun am Relegationsplatz angelangt, doch Lesser sagte offen: „Wir sind aktuell keine Truppe, die mit dem Abstiegskampf klar kommt.“
Die Statistik: SG Schlitzerland: Mahr; Preisendörfer, Aljaed, Segura, Bachmann, Schure, Heil, Lohse, Schmier, Hahn, Strzalkowski (Schäfer, Smirnow, Schott). TSV Bachrain: Güclü; Sondergeld, Acar, Negussie, Klüber, Brähler, Müller, Abramski, Kramm, Özger, Vlk (Lehmann, Lesser, Bunzenthal). Schiedsrichter: Ricardo Baumann (TSV Rothemann). Zuschauer: 70. Tore: 0:1 Onur Özger (11.), 1:1 Abdul Schure (22.), 2:1 Tim Sondergeld (32., Eigentor), 3:1 Amer Aljaed (45.+1).
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