Achterbahnfahrt endet in maximalen Glücksgefühlen
Torlos trennten sich der TSV Künzell um Patrick Broschke (rechts) und der FV Horas um Sedat Özdemir. © Jonas Wenzel
Es war der Wurm drin beim Aufsteiger im Jahr 2024. Die SG Neuenstein konnte nicht mehr gewinnen, obwohl in den bisherigen Spielen fast immer die großen Chancen da waren. Zwei Elfmeter verschoss die SGN zu möglichen Siegen, unter anderem beim 2:2 in Thalau in der Nachspielzeit. Bei der SG Bad Soden II hat die Elf von Ex-Borusse Christian Pfeiffer alles abgeschüttelt – dank eines Foulelfmeters in der Nachspielzeit. Niklas Braun hatte die Nerven, traf zum 4:3 und beendete eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das offenbarte Pfeiffer auf der Heimfahrt im Mannschaftsbus: „Da ist so viel Last von uns gefallen. Wir hatten brutales Pech zuletzt und haben es jetzt erzwungen.“
Zwar führte Neuenstein früh, musste dann aber einem zweimaligen Rückstand hinterherlaufen. Dass das so kam, war laut Pfeiffer „irre. Ich will nicht lügen, aber wir laufen fünf Mal alleine auf den Torwart zu. Es war also verdient und ein total gutes Wochenende für uns, weil Thalau und Kerzell verloren haben.“ Bei derzeit nur zwei Direktabsteigern konnte die SGN den Vorsprung ausbauen.
Jene Thalauer unterlagen daheim Hönebach (0:2), während Kerzell klar mit 0:5 bei Ehrenberg baden ging. Apropos Neuenstein: Dem TSV Künzell gelang dort vor Ostern ein 4:1-Erfolg. Den Schwung wollte der TSV mitnehmen gegen Horas, doch Trainer Marco Gaul gab ehrlich zu: „Ich hatte den Schwung an der Außenlinie, die Jungs allerdings nicht wirklich.“ Torlos verliefen die 90 Minuten. Ein Remis, mit dem Gaul nicht leben kann: „Wir hatten das Heft in der Hand, hatten viele Hundertprozentige. Beispielsweise als wir in einer Szene drei Mal im Fünfmeterraum einen Gegenspieler anschießen. Die Jungs machen das nicht mit Absicht, aber irgendwann muss mal einer rein.“ Dass auch das dritte Heimspiel in 2024 nicht gewonnen wurde, lag zudem an einem über weite Strecken fehlerbehafteten Spiel. Derweil konnte Horas nach drei Pleiten zuletzt mal wieder einen Zähler ergattern. Am Ende in Überzahl, weil Künzells Munir Tekleyes in der Nachspielzeit Rot sah. „Er wollte sich vom Gegenspieler lösen und hat ein bisschen ausgetreten. Das war das i-Tüpfelchen. Munir ist ein Leistungsträger, er hat sich sofort dafür entschuldigt und ich hoffe, das passiert nicht wieder.“ Den Spieltag rund machte der 2:0-Sieg Oberzell/Zünterbachs gegen Großenlüder.
Die Statistik: SG Bad Soden II – SG Neuenstein 3:4 (2:2). Schiedsrichter: Johannes Frohnapfel (SV Welkers). Zuschauer: 120. Tore: 0:1 Daniel Schwarz (3., Foulelfmeter), 1:1 Mirza Becirovic (9.), 2:1 Leandro Müller (38.), 2:2 Ibrahim Oussmann (43.), 3:2 Taner Harmancioglu (51.), 3:3 Andre Deneke (60.), 3:4 Niklas Braun (90.+1, Foulelfmeter). Rote Karte: Mirza Becirovic (Bad Soden) wegen Schiedsrichterbeleidigung (90.+3). SG Ehrenberg – SG Kerzell 5:0 (3:0). Schiedsrichter: Jannik Schwarz (TSV Raboldshausen). Zuschauer: 210. Tore: 1:0 Maximilian Hartung (15.), 2:0 Maximilian Hartung (34.), 3:0 Christopher Goldbach (37.), 4:0 Maximilian Hartung (53.), 5:0 Levin Vorndran (74.). Verschossener Foulelfmeter: Sascha Heil (Kerzell) neben das Tor (39.). FSV Thalau – ESV Hönebach 0:2 (0:0). Schiedsrichter: Olaf Kehne (Sportfreunde Oberau). Zuschauer: 90. Tore: 0:1 Kevin Kunze (54.), 0:2 Tim Schwarz (74.). Rote Karte: Theo Witte (Thalau) wegen einer Notbremse (35.). TSV Künzell – FV Horas 0:0. Schiedsrichter: Lennart Steppe (SV Blau-Gelb Frankfurt). Zuschauer: 150. Rote Karte: Munir Tekleyes (Künzell) wegen Nachtretens (90.+2). SG Oberzell/Züntersbach – SV Teutonia Großenlüder 2:0 (0:0). Schiedsrichter: Matti Terlinden (SV Darmstadt 98). Zuschauer: 140. Tore: 1:0 Julian Ankert (59.), 2:0 Simon Ankert (79.).