Broschke und das Duell mit seinem Trauzeugen

27. Oktober 2023, 13:05 Uhr

Patrick Broschke trifft mit dem TSV Künzell in der Gruppenliga auf Ex-Verein FSV Thalau. Foto: Charlie Rolff

Für Patrick Broschke lief es zuletzt rund: Vor gut sechs Wochen wurde er 30 Jahre alt, kurz danach erstmals Vater einer Tochter und nun läuft es auch auf dem Platz wieder deutlich besser. Am Sonntag (15 Uhr) wartet auf Broschke ein ganz besonderes Duell.

Dann nämlich spielt er mit seinem TSV gegen seine „alte Liebe“ FSV Thalau . Von Juli 2015 bis Dezember 2017 war Broschke zweieinhalb Jahre am Wittiggrund unter Trainer Jörg Meinhardt am Ball und erzielte in dieser Zeit 37 Treffer für den FSV. „Ich hoffe nur, dass es anders läuft als beim letzten Duell. Da habe ich mit Eichenzell gegen Thalau gespielt und Rot gesehen, weil ich meinen Gegenspieler weggeschubst habe“, so der Künzeller Mittelfeldspieler.

Auf alle Fälle wird es ein Duell gegen Freunde. „Der Kontakt zu Spielern wie Florian Storch, Thomas Weichlein oder Daniel Zimmer ist immer noch vorhanden“, sagt Broschke, der zugibt, dass es immer mal wieder Bekundungen gab, dass Thalau ihn gerne zurückholen würde.

Gruppenliga: Patrick Broschke gegen den Ex-Verein

„Wir haben uns vor dieser Saison getroffen. Das liegt einfach auch daran, dass Vorstandsmitglied Tobias Enders und ich Arbeitskollegen sind und der Kontakt generell immer Bestand hatte. Letztlich habe ich mich aber für Künzell entschieden, auch weil ich dort mit meinem Bruder Dennis zusammenspielen kann.“

Am Sonntag könnte es nun zu einem nicht alltäglichen Duell kommen, nämlich dem gegen Timo Müglich. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass sich die Wege der beiden mehrfach kreuzen werden. „Timo ist mein Trauzeuge und ja, den hast du lieber in der eigenen Mannschaft als zum Gegner“, flachst Broschke, dem ganz bewusst ist, dass es ob der körperlichen Gangart von Müglich auch mal schmerzhaft werden könnte. „Das kann passieren, aber Angst habe ich keine. Im Gegensatz zu meiner Frau“, sagt Broschke lachend, der endlich wieder richtig fit ist. „Natürlich wird es nie mehr so werden wie vor den drei Knieoperationen. Gerade im Sommer, wenn die Plätze knüppelhart sind und die Belastung in der Vorbereitung hoch ist, merkt man die Verletzungen schon noch. Aber aktuell geht es wirklich richtig gut“, berichtet Broschke, der beim 5:3 gegen die Dreier-SG aus Elters, Eckweisbach und Schwarzbach laut Trainer Marco Gaul regelrecht „explodiert“ ist. „Das war schon eines meiner besten Spiele für den TSV Künzell und trotzdem habe ich vorher auch schon gute Spiele gemacht. Was ich noch habe, sind die Schwankungen, die nach solchen Verletzungen aber auch ein Stück weit normal sind. Schließlich habe ich drei Jahre lang keine Saison mehr durchspielen können.“

Seine Künzeller sind mit sieben Remis aus 14 Spielen die „Unentschieden-Könige“ der Gruppenliga. „Das zeigt aber einfach nur, wie ausgeglichen die Spielklasse ist. Wir haben in Künzell eine sehr talentierte Mannschaft, die oft eine richtig starke Halbzeit spielt, während die andere weniger gut ist. Aber die Entwicklung passt. Das merkt man schon“, so Broschke, der seiner Elf zutraut, „dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Ich sehe uns irgendwo im einstelligen Bereich.“

Und am Sonntag gegen Thalau? „Da wird es sehr ruppig werden. Darauf können wir uns einstellen. Thalau muss gewinnen und auch uns würde ein Sieg gut zu Gesicht stehen“, glaubt Broschke, dass 90 Minuten lang keine Herzchen verteilt werden.