"Das ist das totale Gefühlschaos"

KOL Süd: SV Engelhelms hält die Liga

23. Juni 2015, 21:55 Uhr

Sinnbildlich: Jan Kosarek und der SV Engelhelms waren gegen Daniel Kretz und den TSV Pilgerzell am Ende oben auf. Foto: Charlie Rolff

Das Finale war so spannend und dramatisch, wie die ganzen letzten Wochen. Am Ende hat sich der Einspruch des SV Engelhelms bezahlt gemacht. Denn nach dem hauchdünnen 2:1 (0:0) im Wiederholungsspiel gegen den TSV Pilgerzell, haben die Engelhelmser den Klassenerhalt doch noch geschafft, während der Nachbar aus Pilgerzell absteigen muss.

„Das ist ein totales Gefühlschaos in mir drin: Erst waren wir abgestiegen, dann haben wir drei Wochen lang gehofft und jetzt bleiben wir drin. Das fühlt sich jetzt fast so an wie ein Aufstieg. Wir hatten aber auch das Quentchen Glück, dass in so Spielen einfach nötig ist“, suchte der verletzte SVE-Spielertrainer Freddy Braun nach den richtigen Worten.

Spieler des Spiels gab es gleich eine ganze Reihe. Pilgerzells Daniel Kretz hätte dazu gehören können. Der Pilgerzeller Kapitän hatte Mitte der zweiten Halbzeit nur 90 Sekunden nach der Führung von Engelhelms das 1:1 gemacht und nur zwei Minuten danach das 1:2 am Fuß, als Janek Claasen seinen Freistoß aus der Ecke fischte (66.). In der Nachspielzeit wurde Claasen dann zum Helden, als er in höchster Not erneut gegen Kretz das 2:2 verhinderte, dass sicher nicht unverdient gewesen wäre.

Doch es gab auch weitere entscheidende Figuren. So wie Nikolai Donskoj. Der war nach einer halben Stunde gekommen, nachdem sich Daniel Lauer schwer am Knöchel verletzt hatte, als er unglücklich mit Christian Heller zusammenstieß. Das 1:0 machte Donskoj nach Vorarbeit von Jan Niklas Herber und Steffen Möller selbst. Nach dem Schock des Ausgleichs leitete Donskoj dann das Siegtor von Jan Niklas Herber ein.

„Die letzten Wochen waren so nervenaufreibend und jetzt kam dieses Spiel, dass so richtig zu den ganzen Vorkommnissen gepasst hat. Aus meiner Sicht war das jedenfalls ein Spiel auf Augenhöhe, dass in alle Richtungen hätte ausgehen können. Das ist schon alles Wahnsinn“, so der zweite SVE-Trainer Christian Bohl.
Bemerkenswert war aber vor allem die große Fairness. Sowohl auf dem Feld, als auch daneben bleib alles im sportlichen Rahmen. Im ganzen Spiel gab es ganze zwei Gelbe Karten, was auch an der souveränen Leitung von Referee Nicklas Rau lag.

Die ersten 25 Minuten gingen dabei an Pilgerzell, dass früh ein Tor des überragenden Victor Faulstich wegen Abseits nicht anerkannt bekam. Die größte Engelhelmser Chance hatte Sebastian Höhl nach einer Ecke, die Heller von der Linie kratzte (33.). Ansonsten lebte das Spiel auf dem tiefen, extrem schwer zu bespielenden Platz vor allem von der Spannung und Dramaturgie.

Pilgerzells Sportlicher Leiter Gianni Leonangeli war nachher bedient. „So grausam kann Fußball sein. Das hat meine Mannschaft nicht verdient, denn für mich waren wir das bessere Team. Wir müssen und werden jetzt alle Kraft daran setzen, um möglichst gleich wieder aufzusteigen.“

Engelhelms: Claasen; Höhl (73. Gashi), Auth, Eller, Müller (54. Kern), Möller, J. N. Herber, Vogel, Lauer (27. Donskoj), Kosarek, F. Herber.
Pilgerzell: Kramer; Bayer, Heller (68. Jansching), Conrad, Büdel, Herget (86. Dittrich), Kretz, Neuhäußer (78. Müller), Helfrich, Faulstich, Wingenfeld.
Schiedsrichter: Nicklas Rau (FC Kaichen). Zuschauer: 2500. Tore: 1:0 Nikolai Donskoj (62.), 1:1 Daniel Kretz (64.), 2:1 Jan-Niklas Herber (69.). / kr

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