Derbyheld heißt Dominik Zeller - Fotostrecke

Gruppenliga: Künzell gewinnt in Bachrain 3:2

18. September 2015, 17:53 Uhr

Foto: Charlie Rolff

Zum ersten Mal seit März 2010 hat der TSV Künzell mal wieder am Bachrainer Geisküppel gewonnen. Das 3:2 (1:0) war zudem das Ende der schwarzen Serie für die Künzeller, die aus den letzten sechs Derbys zuvor nur einen Punkt eingefahren hatten.

Der am meisten gefeierte Spieler des Abends war Dominik Zeller, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum nicht mehr für möglich gehaltenen Siegtreffer für die Künzeller einköpfte. Der 20-Jährige profitierte dabei vom starken Einsatz Vincent Breunungs und dessen Flanke an den langen Pfosten. „Das war kein überragendes Spiel, aber wenn in so einem Duell ganz am Schluss solch ein Tor fällt, dann brechen alle Dämme“, konstatierte Künzells David Bettendorf grinsend, der im Anschluss an das Tor ein Teil des Künzeller Knäuels von 30 Mann war, das sich ausgerechnet vor der Trainerbank vonBachrains Coach Sven Bednarek bildete.

Eigentlich hatten sich die knapp 400 Besucher schon mit einem 2:2 abgefunden. „Was aus meiner Sicht dem Spiel auch absolut gerecht geworden wäre“, gestand Künzells Trainer Marcel Müller, der hohes Risiko gegangen war. Denn mit David Bettendorf, Mario Schlott und Siegtorschütze Dominik Zeller spielten drei Mann 90 Minuten durch, die unter der Woche noch flach lagen. „David hat am Freitagmorgen erstmals wieder Nahrung in sich behalten und mich nach 50 Minuten angefleht, dass ich ihn runterholen soll“, so Müller, der aber stur blieb und damit Erfolg hatte.
Dass seine Elf nach dem Derbysieg ungeachtet des morgigen Topspiels gegen Petersberg in der Nacht steil gehen würde, das war Müller klar. „Die Jungs sind vernünftig und feiern diesen Sieg schön bis morgens um 6 Uhr. Das ist doch auch okay, obwohl wir Sonntag schon wieder spielen. Ich kann doch nicht die ganze Woche von einem wichtigen Derby reden und den Jungs dann das Feiern verbieten. Das geht einfach nicht.“

Im Spiel selbst gab es bereits vor der Pause viele Torchancen und entsprechend hohen Unterhaltungswert. Der Fußball an sich blieb zwar ein bisschen auf der Strecke, weil meist „Langholz“ regierte, aber Emotionen, Leidenschaft und Einsatz entschädigten die 400 Zuschauer am Geisküppel ausreichend.

In Führung ging Künzell durch einen 30-Meter-Freistoß von Peter John, der unhaltbar abgefälscht wurde. Direkt nach dem Wechsel glich Stenger nach Zuspiel von Curic aus, ehe Tim Farnung zum Solo ansetzte. Nachdem er vier Mann ausgetanzt hatte, holte ihn Keeper Felix Kania von den Beinen. Kania hatte mit Gelb vom starken Schiedsrichter Kunold Glück, Kress verwandelte den Elfmeter. Kurz danach machte Curic (diesmal auf Zuspiel von Stenger) das 2:2. „Aber auch damit wäre ich nicht zufrieden gewesen. Wir wollten den Sieg, hatten die klareren Torchancen“, haderte Bachrains Coach Bednarek nachher.

Bachrain: Kania; Ohneiser, R. Link, Herber (46. Neuhäußer), Kröning, Pavic, Madzar, M. Link, Ruch, Curic, Stenger.
Künzell: D. Breunung; Bettendorf, Weimer, V. Breunung, Schlott, M. Breunung (82. Herchenhan), Rühl, Zeller, Kress, Farnung, John.
Schiedsrichter: Frank Kunold (Frankfurt). Zuschauer: 400. Tore: 0:1 Peter John (36.), 1:1 Tim Stenger (47.), 1:2 Sebastian Kress (55., Foulelfmeter), 2:2 Marko Curic (64.), 2:3 Dominik Zeller (90.+2). / kr

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