Die Wundertüte hat Blut geleckt

01. Januar 2024, 10:16 Uhr

Daniel Wilde darf mit dem FV Horas auf den ganz großen Wurf in der Gruppenliga hoffen. © Charlie Rolff

Ein Punkt hat gefehlt, sonst hätte der FV Horas ein starkes Jahr 2023 mit der Wintermeisterschaft in der Gruppenliga gekrönt. Kapitän Daniel Wilde blickt trotzdem zufrieden zurück – wohlwissend, was der Verein zuletzt alles durchmachen musste.

43 Punkte und der Status als zweitbestes Rückrundenteam reichten im Sommer nicht, um die Relegation zu vermeiden. Die SG Huttengrund und SG Sickels mussten ebenfalls aus dem Weg geräumt werden, damit der FV Horas sich in der Saison 2023/24 Gruppenligist nennen durfte. Auf den Jubel folgte die Rückkehr in die Realität, zahlreiche Gesichter des FVH entschieden sich für einen Wechsel. Horas musste mit 17 Neuzugängen sowie Sejo Kolic und Radek Görner als Trainern den Wiederaufbau beginnen.

Gruppenliga Fulda: Die Wundertüte FV Horas hat Blut geleckt

„Wir waren eine komplette Wundertüte – von Abstiegskampf bis Aufstiegskampf schien alles möglich“, unterstreicht Kapitän Daniel Wilde, der sich als Ur-Horaser aus großer Vereinsverbundenheit als einer von wenigen Spielern der Vorsaison zum Verbleib entschied. Bereuen sollte er seine Entscheidung nicht, denn der Fast-Absteiger spielte von Anfang an oben mit. Zwischenzeitlich hatte der FVH fünf Punkte Vorsprung vor den Verfolgern, nun liegt Horas punktgleich mit Wintermeister Bad Soden II auf Rang zwei – allerdings mit einem Spiel in der Hinterhand.

Trotzdem schien dem Team am Ende ein wenig die Puste auszugehen, nur eines der vergangenen fünf Spiele wurde gewonnen. Sind die Unentschieden gegen Spitzenteams wie Aulatal, Freiensteinau und Schlüchtern schnell einzuordnen, bedarf es angesichts der 0:9-Schlappe gegen Oberzell/Züntersbach einiges an Aufklärung. „Das war ein rabenschwarzer Tag. Diese Liga ist einfach wahnsinnig eng, deshalb musst du jede Woche an dein Leistungslimit kommen“, weiß Wilde.

Die anfängliche Zurückhaltung hat der 27-Jährige inzwischen abgelegt. „Nach dieser Hinrunde haben wir Blut geleckt. Es muss auf jeden Fall das Ziel sein, oben dabei zu bleiben“, betont der Kapitän. „Die Chance ist dafür so groß wie noch nie. Es gibt keine Mannschaft wie Eiterfeld oder Bronnzell, die durchmarschiert.“ Die Stimmung rund um die Einhardstraße, wo der Verein endlich wieder spielen darf , ist also trotz der vielen Veränderungen im Sommer super – wenngleich sich wohl nicht nur Daniel Wilde wünscht, bald wieder mit langjährigen Weggefährten in einer Kabine zu sitzen. „Ziel muss es sein, diese Leute wieder zu integrieren – sie sind wichtig fürs Vereinsleben. Wenngleich der Weg, der eingeschlagen wurde, dem Verein derzeit sehr gut tut.“    

Kommentieren