Gruppenliga

Dominik Weber organisiert, Ivan Lovakovic trifft

25. September 2020, 19:50 Uhr

Allen Grund zum Jubeln: Ivan Lovakovic traf doppelt für den HSV. Foto: Siggi Larbig

Trotz großer Personalsorgen hat der Hünfelder SV II das Gruppenliga-Derby bei der SG Eiterfeld/Leimbach mit 2:1 (1:1) für sich entschieden.

Im Privaten sei er, obwohl junger Familienvater und von Beruf Grundschullehrer, nicht so der Bastler, meint Niclas Rehm. Im Sportlichen allerdings ist er derzeit zum Basteln gezwungen – und löst diese Aufgabe mit Bravour. Denn beim Derby in Eiterfeld stand dem Trainer des Hünfelder SV II mehr als die halbe Mannschaft nicht zur Verfügung. Die Situation war so prekär, dass sogar Felix Kircher, der Spielmacher der Handballer in der Landesliga, erneut im Sturm aushelfen musste.

Doch Rehm hatte noch mehr in petto: Dominik Weber etwa. Unter diesem war Rehm einst Spieler, Kapitän und Co-Trainer in Hessen- und Verbandsliga, nun reaktivierte er den 39-Jährigen und machte ihn kurzerhand zu seinem Abwehrchef. Dritte Überraschung: Sebastian Gensler tauschte den Golfball mit dem Fußball und lief im zentralen Mittelfeld auf.

Dieses Trio absolvierte die 90 Minuten, ohne zuvor ein Training mit der Mannschaft absolviert zu haben – und war doch Garant für den Erfolg. Weber organisierte das Team, gewann dazu beinahe jeden Zweikampf und köpfte den Ball x-mal erfolgreich aus der Gefahrenzone. Nur an seinem einst so gefürchteten Offensivkopfball scheint er, siebeneinhalb Jahre nach dem Karriereende, erst wieder arbeiten zu müssen. Gensler hingegen machte das, was ihn schon in seinen besten Tagen im HSV-Dress auszeichnete: Mit gewohnter Leichtigkeit und großer Aggressivität brachte er den Gegner aus der Fassung und ließ sich auch von seinem frühen Eigentor nicht aus dem Rhythmus bringen. Kircher lief sich unterdessen im Sturm die Lunge aus dem Leib, hatte aber Pech, dass sein Fallrückzieher in der Schlussphase nicht saß.

„Ein Dominik Weber und ein Sebastian Gensler tun unserem Spiel natürlich unwahrscheinlich gut. Sie können die anderen führen und sind natürlich keine Schwächungen. Ich bin einfach froh, dass sie sich in der prekären Situation bereitgestellt und die Zeit für das Spiel genommen haben“, sagte Rehm nach der Partie. Insgesamt sprach der HSV-Trainer von einer „beeindruckenden Mannschaftsleistung“. Dies bezog er vor allem auf die Lauf- und Kampfbereitschaft in einem teilweise hitzigen Derby. Mit zunehmender Spielzeit nämlich hatten es die Hünfelder geschafft, Kevin Grob in den Griff zu bekommen und damit den Spielmacher Eiterfeld/Leimbachs auszuschalten.

Matchwinner war übrigens Hünfelds Nummer 10: Ivan Lovakovic traf zunächst per Freistoß, nachdem Gensler gefoult worden war, und später aus kurzer Distanz, als dem sonst stark spielenden Eiterfelder Linksverteidiger Fabio Witzel ein folgenschwerer Stellungsfehler unterlief.

Die Statistik:

SG Eiterfeld/Leimbach: Hohmann – Hilpert, Schilling, Galbas, Witzel – Grob, Wolf – Nistor (55. Demir), T. Aumann (69. Faust), Kurz – Sorg (74. Busold).
Hünfelder SV II: Baumgart – Binsack, Halbleib, Weber, Ketteler – Gensler, J. Budenz – Helm, Sorian, Lovakovic (85. Schander) – Kircher.
Schiedsrichter: Jan-Philipp Finkler (TSV Wölfershausen).
Zuschauer: 120.
Tore: 1:0 Sebastian Gensler (9., Eigentor), 1:1 Ivan Lovakovic (42.), 1:2 Ivan Lovakovic (80.).

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