Bei nasskalten Bedingungen und einer an der Staustufe schon seit vielen Jahren nicht mehr registrierten Minuskulisse von nur 145 hartgesottenen Zuschauern kamen die Gastgeber eigentlich gut in die Partie auf dem tiefen Rasenplatz und erarbeiteten sich zwei Halbchancen. Eddersheim agierte trotz zwölf Personalausfällen strukturiert und mit viel Flachpassspiel. In Führung gingen aber die ganz in weiß gekleideten Südhessen und das durch den Ex-Eddersheimer Luki Matondo, der ein Zuspiel von Younes Laguenaoui aus der zweiten Reihe flach einschoss (18.).

Hessenliga: FC Eddersheim bezwingt Viktoria Griesheim

Später hatte Matondo noch eine weitere Schusschance, zog aber am Tor von FCE-Keeper Daniel Zeaiter vorbei (35.). Glück hatte indes Viktoria-Kapitän Mirko Dimter, dass er nach einem Schubser gegen einen Gegenspieler ohne Bestrafung davon kam. Der Ausgleich noch vor der Pause für den Main-Taunus-Club fiel aufgrund des energischen Nachsetzens von Linksverteidiger Marco Speck, dessen Flanke am langen Pfosten der gut aufgelegte Christopher Krause zum 1:1 einschob (39.). Damit ging es in die Halbzeit und weite Teile des Publikums begaben sich für 15 Minuten in das warme Sportlerheim. Nach dem Seitenwechsel kippte die Partie schnell zugunsten von Eddersheim, auch weil die Griesheimer einen vermeidbaren Foulelfmeter an Krause verursachten, den der Ex-Barockstädter Dominik Wüst souverän zum 2:1 verwandelte (56.). Viktoria Griesheim baute auf dem tiefen Boden merklich ab und Gästecoach Ermin Melunovic verstrickte sich in Diskussionen mit Schiedsrichter Vincent Schandry aus Königstein.

Der Referee forderte den emotionalen Coach dazu auf, „mehr Contennaince und Respekt“ zu zeigen. Nach einem Lattenschuss konnte Nils Kohlbacher aus dem Gewühl heraus schon kurz nach einer Stunde für den Endstand sorgen (61.). Die Gäste kamen zwar noch zu einer Großchance durch Matondo, Eddersheim schaukelte den Sieg aber ohne Probleme heim. Viktoria-Trainer Ermin Melunovic meinte zum Spiel: „Aus meiner Sicht ein verdienter Eddersheimer Sieg. Wir hatten sehr viele Verletzte und hatten fünf Ausfälle von Stammspielern. Wir mussten auf Spieler aus der eigenen A-Jugend zugreifen. Die haben ihre Sache sehr gut gemacht, vor allem der junge Abdou Sarr. Wir haben 1:0 geführt, verlieren aber einen sicheren Ball, der ins Aus gegangen wäre und aus dieser Situation entsteht das 1:1 in einem sehr wichtigen Zeitpunkt. Wenn wir mit dem 0:1 in die Kabine gehen, wird das ein anderes Spiel. Zweite Halbzeit verursachen wir einen blöden Elfmeter zum 2:1 und das dritte Tor war gut ausgespielt. Ich hoffe, dass wir uns nächstes Jahr in der Hessenliga wieder sehen.“

FCE-Coach Carsten Weber befand, dass sein Team „die Intensität und Bereitschaft auf diesem tiefen Platz“ gut angenommen habe und bedankte sich bei jedem einzelnen Zuschauer, „der den Weg bei 4 Grad und Regen zu uns gefunden hat.“ Zum Spiel sagte Weber: „Wir sind nicht schlecht rein gekommen. Wir bekommen das 0:1 in einer Phase, in der wir vielleicht nicht die klaren Abschlusssituationen haben, aber uns in Räume spielen, in die wir gefährlich werden. Die Mannschaft zeichnet aus, dass sie so ein Rückschlag nicht aus der Bahn wirft. Nach dem Seitenwechsel haben wir die Außenstürmer noch mehr nach innen geschoben, um noch präsenter zu sein. Nach dem 3:1 war es immer noch schwierig, insgesamt sind wir froh, dass wir die Leistung bestätigen konnten und diese Mentalität auf den Platz bringen konnten.“

FC Eddersheim: Zeaiter; Vassiliou, Herrmann, Wüst, Finger, Speck, Krause (80. Pessel), Demirbas (67. Leifermann), Lüders, Kohlbacher, Kummer. SC Viktoria Griesheim: Lapcic; Dimter, Oriana, Laguenaoui (62. Lee), Matondo (90.+4 Bektas), Halilovic, Jander, Erdogan, Gatamura, Acun (90.+1 Jonuzi), Sarr. Schiedsrichter: Vincent Schandry (1. FC-TSG Königstein). Zuschauer: 145. Tore: 0:1 Luki Matondo (18.), 1:1 Christopher Krause (39.), 2:1 Dominik Wüst (56./Foulelfmeter), 3:1 Nils Kohlbacher (61.).