Ein irre Dramaturgie

23. Februar 2024, 21:15 Uhr

Hünfelds Leon Zöll versucht sich hier gegen die beiden Eiterfelder Eric Behr und Yannik Hilpert durchzusetzen. © Memento36

Die SG Eiterfeld/Leimbach hat die Überraschung geschafft und das Halbfinale um den Bitburger-Kreispokal in Lauterbach/Hünfeld erreicht. Im Viertelfinale schlug der Verbandsligist den klassenhöheren Hessenligisten Hünfelder SV nach einem dramatischen Pokalfight. 4:2 hieß es am Ende der Verlängerung.

Im Halbfinale treffen die Eiterfelder nun auswärts auf den Lauterbacher A-Ligisten TSV Ilbeshausen. Hessenligist SV Steinbach steht bereits als Finalist fest.

So richtig Fahrt auf nahm die Partie erst in der 90. Minute. Bis dahin führte Eiterfeld/Leimbach mit 1:0. Dominik Hanslik hatte früh getroffen, als er im Strafraum angespielt wurde, sich schnell drehte und dann aus der Drehung abschloss. Diese Führung hielt bis in die letzte Minute. Einerseits, weil sich Eiterfeld/Leimbach richtig teuer verkaufte und Hünfeld das Leben schwer machte. Andererseits, weil dem HSV nur sehr wenig einfiel. Es war lange ein enttäuschender Auftritt des Favoriten. Hünfeld hatte zwar in den 90 Minuten mehr Ballbesitz, aber nach vorne kam nur ganz wenig.

Die 300 Zuschauer rund um den Eiterfelder Kunstrasen hatten sich schon auf den 1:0-Erfolg der Eiterfelder eingestellt, als Leon Zöll eine letzte Flanke an den Fünfer schlug und Maximilian Fröhlich per Kopf egalisierte. Niemand ahnte, dass dies der Startschuss für eine furiose Verlängerung sein sollte.

Zunächst sah es so aus, als würde Hünfeld jetzt endlich seiner Favoritenrolle gerecht. Aber der HSV hatte die Rechnung ohne Elias Budenz gemacht. Der Schlussmann der Eiterfelder wuchs nun über sivh hinaus und heimste sich nicht nur bei der Doppelchance mit Paraden gegen Trägler und Zöll Szenenapplaus ein. Als dann erneut Kapitän Fröhlivh einen schnellen Konter über Kassa und Trägler zum 1:2 über die Linie gedrückt hatte, da schien die Messe gelesen.

Aber Pustekuchen: Es wurde hektisch und Nils Wenzel leitete die erneute Wende ein. Sein Distanzschuss zum 2:2 gab Eiterfeld/Leimbach die zweite Luft. Der Lohn für den couragierten Auftritt war das 3:2 nach einem Eckball. Am langen Pfosten stand Dennis Reichmann, der den Ball erneut über die Linie drückte. Als dann auch noch Luca Pfalzgraf kurz nach seiner Einwechslung traf war der Devkel drauf auf einem Abend, der Eiterfeld/Leimbach viel Mut für die nun beginnende Restrunde geben wird.

Statistik SG Eiterfeld/Leimbach: Budenz; Behr, Schilling, Witzel, Reichmann, Kurz (67. Kramer), Hilpert, Preis, Wenzel, Witkowski (117. Pfalzgraf), Hanslik (66. Sorg). Hünfelder SV: Pappert; Gadermann, Häuser, Kemmerzell, Vogler, Riedl (70. Brähler), Müller, Kassa, Fröhlich, Zöll, Trägler. Schiedsrichter: Dominic Dylka (SG Kiebitzgrund). Zuschauer: 300. Tore: 1:0 Dominik Hanslik (6.), 1:1 Maximilian Fröhlich (90.), 1:2 Maximilian Fröhlich (105.), 2:2 Nils Wenzel (106.), 3:2 Dennis Reichmann (114.), 4:2 Luca Pfalzgraf (120.+1). Zehn-Minuten-Zeitstrafen: Simon Schilling (Eiterfeld/Leimbach, 104.) und David Brähler (Hünfeld, 107.).

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