„Eine absolut solide Schiedsrichterleistung“
Zur Petersberger Kritik am Unparteiischen
Ein Handelfmeter für Bad Soden, zweimal Gelb anstatt Rot für Bad Soden, dafür einmal Gelb-Rot gegen die eigene Mannschaft: Das waren die Kritikpunkte, die seitens des RSV Petersberg nach dem 0:1 in Bad Soden erhoben wurden, einer Niederlage, für die man letztlich auch und gerade den Schiedsrichter verantwortlich machte.
„Ich habe ihm dann noch eine gute Bewertung gewünscht.“ Der Sarkasmus von Trainer Rolf Gollin war nicht allein in seiner Eigenschaft als nicht justiziable Form der Schiedsrichterbeleidigung unangebracht, sondern auch deshalb, weil er auf der Annahme beruhte, der Schiedsrichter habe eine auch objektiv schlechte Leistung geboten.
„Ein neutraler Beobachter hat dem Schiedsrichter eine absolut solide Leistung bescheinigt“, verrät Schiedsrichter-Ansetzer Jörg Dehler. Ob die Beurteilung von dem offiziellen Schiedsrichterbeobachter stammt oder bloß einem Zuschauer, mag Dehler nicht preisgeben: „Das tut nichts zur Sache.“
Was den Petersbergern außerdem missfiel: Atdhe Studenica habe, ausgerechnet in einem so bedeutsamen Spiel wie dem des Meisterschaftsfavoriten gegen den Tabellenführer, dem überdies ohnehin stets ein wenig brisanteren Osthessenklassiker Soden gegen Petersberg, sein erstes Gruppenligaspiel überhaupt geleitet. Doch auch hier irrt der RSV.
„Es war sein zweites“, klärt Dehler auf, der allerdings die ganze Fragerei nicht versteht. „Warum wollen Sie das denn eigentlich alles wissen?“, blafft er irgendwann ins Telefon – und wiederholt, etwa auf die Frage, ob man einem blutjungen Referee einen Gefallen damit tue, ihn quasi Bayern München gegen Borussia Dortmund pfeifen zu lassen, gleich mehrfach: „Das wievielte Gruppenligaspiel das ist oder wieviel Erfahrung einer hat, ist völlig unerheblich. Herr Studenica ist ein sehr talentierter Schiedsrichter, er hat seine Fähigkeiten wiederholt unter Beweis gestellt und sich für diese Klasse qualifiziert, er kann also ebenso grundsätzlich jedes Spiel dieser Klasse leiten wie jeder Verein ein junges Talent in seiner Mannschaft aufbieten kann.“