Eintracht-Fußballerinnen auf Kurs

21. April 2024, 16:34 Uhr

Bei schlechtem Wetter können Frankfurts Fußballerinnen jubeln. © IMAGO/Norina Toenges

In der Frauen-Bundesliga klettert Eintracht Frankfurt dank des erneuten Patzers der TSG Hoffenheim vor dem direkten Duell auf den ersehnten dritten Rang.

Das Wetter war zum Weglaufen. Doch als kurz nach dem Abpfiff auf der großen Leinwand im Stadion am Brentanobad die Bundesliga-Tabelle eingeblendet wurde, hielten auch viele der insgesamt 2811 Zuschauer, die ungeschützt Regen und Wind ausgesetzt waren, noch für ein paar Momente inne, um den aktuellen Stand zu bejubeln. Durch den 4:1 (3:1)-Erfolg gegen den Abstiegskandidaten 1. FC Nürnberg sind die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt auf den dritten Platz zurückgekehrt, das damit verbundene Ticket für die Champions League können sie jetzt wieder selbst buchen.

Eine Vorentscheidung fällt am 4. Mai, wenn die Hessinnen nach dem nächsten, spielfreien Wochenende in der ersten von drei noch ausstehenden Saisonpartien bei der TSG Hoffenheim antreten. Die Kraichgauerinnen hätten der SGE enteilen können.

Rückstand weggesteckt

Doch nachdem sie sich eine Woche zuvor den begehrten Rang erobert hatten, patzten sie selbst zweimal, erst am Montag beim 1:1 gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Köln, dann am Samstag beim 1:2 bei der SGS Essen.

Von einem Auf und Ab der Gefühle wollte Trainer Niko Arnautis trotzdem nicht sprechen. Die Adlerträgerinnen seien auch während der Woche ruhig geblieben. Vielleicht verlieh ihnen der Rollenwechsel vom Gejagten zum Verfolger sogar mehr Sicherheit. Denn obwohl der Zweikampf gegen den Aufsteiger aus Franken mit einem schnellen Rückstand begann, sie nach nicht mal einer Minute nach einer Ecke und einem Tor von Selma Magnúsdótttir hinten lagen, verwerteten sie ihre Chancen in der Folge besser als sonst: Kapitänin Sara Doorsoun sorgte bereits in der fünften Minute mit einem der vielen zweiten Bälle, die das Spiel der SGE prägen sollten, aus dem Rückraum für den Ausgleich. Nicole Anyomi ließ die Gastgeberinnen jeweils aus kurzer Distanz per Doppelpack (31./43.) noch vor der Pause auf 3:1 erhöhen. Lara Prasnikar setzte in der 64. Minute den Schlusspunkt.

Von der Achterbahnfahrt, die zumindest Sophia Kleinherne zugab, hatte sich die Mannschaft nicht schwindlig machen lassen. „Wir sind davon weggekommen, auf die anderen zu achten“, sagte die 24-Jährige. „Wir hatten uns vorgenommen, aus vier Spielen vier Siege einzufahren und auf unserer eigenen Linie zu bleiben. Dann bin ich sicher, dass es nach dem letzten Spieltag zu Platz drei reichen wird.“

Kleinherne hatte mit ihrer Vertragsverlängerung während der Woche den Glauben an das eigene Team unterstrichen. „Ich wachte eines Tages auf und hatte das Gefühl, dass es richtig so ist“, erklärte sie. Die Nationalspielerin sei bei der Eintracht noch nicht fertig, wolle mit den Frankfurterinnen Titel gewinnen und „etwas ganz Großes aus dem Frauenfußball“ bei der SGE machen. Nach bereits sieben Jahren am Main würde sie zwar auch gerne mal etwas anderes erleben, aber dazu sei sie auch nach 2026 noch jung genug.

Freigang ist einsatzbereit

Das direkte Duell in Hoffenheim bezeichnete sie als „Sechs-Punkte-Spiel“. Arnautis will dafür die richtige Mischung aus Regeneration und optimaler Vorbereitung für sein Team finden. Mithelfen könnte dann auch wieder Stürmerin Laura Freigang. Die 26-Jährige, die sich bei der Nationalmannschaft an der Schulter verletzt hatte, saß diesmal war wieder auf der Bank, griff jedoch nicht ins Geschehen ein.

„Sie hätte unter Umständen spielen können“, sagte Arnautis. Aber es sei ja nicht nötig gewesen, und deshalb habe man von dem Risiko abgesehen. Stattdessen stand erstmals die in der Winterpause gekommene Japanerin Remina Chiba in der Startelf, mühte sich tapfer und hoch engagiert, konnte aber nichts Zählbares einbringen. Doch das war an diesem Nachmittag, da andere besser trafen, auch nicht wichtig.

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