Feldspieler im Künzeller Tor
Schwab besteht Feuertaufe
Den Künzellern wird das letztlich egal sein, denn der TSV kann mit dem Punkt gut leben. Schließlich galt es eine personelle Notlage zu verkraften, von der niemand im Vorfeld wirklich wusste, wie sie sich niederschlagen würde.
Grund war der Ausfall aller Torhüter: Daniel Breunung musste arbeiten, alle anderen Schlussmänner des TSV sind verletzt. Und so musste Marcel Schwab zwischen die Pfosten. Der ist normalerweise eine Stütze im Feld, feierte nun aber seine Premiere im Tor.
„Für mich war es das erste Mal, dass ich im Tor stand. Auch in der Jugend habe ich draußen noch nie im Tor gestanden. Nur in der Halle habe ich das schon ab und zu probiert“, so der 23-Jährige, der sonst in der Abwehr zu Hause ist. „Dadurch, dass ich ja vom Handball komme, hatte ich aber keine wirklichen Bedenken, wobei ich mich schon bei meinen Vorderleuten bedanken muss, denn die haben eigentlich überhaupt nichts Gefährliches zugelassen.“
Einzige Ausnahme war die 20. Minute, als Juri Dieterle den ersten Schuss auf das Tor von Schwab gleich versenkte. Dieterle hatte sich in der Entstehung gegen Jörg Weimer durchgesetzt und traf mit einem Flachschuss aus knapp 20 Metern. Danach brachte Johannesberg bei aller Feldüberlegenheit keinen einzigen zwingenden Torschuss mehr zustande.
Künzell dagegen glich aus. Nach einer Ecke von David Bettendorf und der Kopfballverlängerung in der Mitte stand Christian Isselstein am langen Pfosten goldrichtig und drückte den Ball über die Linie.
Diese beiden Tore waren lange die einzig ernsten Szenen vor beiden Gehäusen. Bis zur 87. Minute: Da zimmerte Peter John noch einen satten Freistoß auf das Johannesberger Tor, doch Mitja Hofacker war zur Stelle.
„Der Trainer hat schon recht mit dem, was er sagt: Angesichts der vielen angeschlagenen Spieler, die Woche für Woche die zahlreichen Partien durchspielen müssen, fehlt uns die Kraft. Das hat man in den vergangenen drei Partien deutlich gespürt“, sagt Johannesbergs Kapitän Paul Brylski, der Rang zwei abhakt, aber dennoch Ziele hat. „Vielleicht schaffen wir noch Platz drei. Das wäre die Krönung einer tollen Saison.“
Künzell: Schwab; Schlott, Aschenbrücker, Weimer, Bettendorf, Rühl (82. Herchenhan), Isselstein, M. Breunung, Farnung, Kress, John.
Johannesberg: Hofacker; Wiesner, Dechant, Walt, Schneider, Brylski, Reksius, Hoxha, Kleemann (46. Heil, Dieterle, Özlük.
Schiedsrichter: Tobias Lecke (FSG Bebra). Zuschauer: 180. Tore: 0:1 Juri Dieterle (20.), 1:1 Christian Isselstein (34.).
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