Großübung im Fußballstadion: Bundespolizei trainiert Einsatz-Verhalten bei Extremsituationen

13. März 2024, 15:47 Uhr

Als Fortbildungslage dient ein Fußballspiel mit zwei verfeindeten Fanlagern. © Lena Eberhardt

Wütende Fans, handfeste Auseinandersetzung und Pyrotechnik sind immer wieder Thema bei Fußballspielen in großen Stadien. Für solche Extremsituationen hat die Bundespolizei im Stadion der Stadt Fulda eine großangelegte Übung durchgeführt.

Fulda - Bengalos, laute Rufe und wütende Fußballsfans haben am Mittwochvormittag (13. März) rund um den Sportpark Johannisau und im Stadion der Stadt Fulda die Luft zum Brennen gebracht. Grund dafür war der Abschluss der Verwendungsfortbildung der Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaft der Bundespolizei Hünfeld (BFHu).

Fulda: Großübung der Bundespolizei Hünfeld im Stadion

Als Fortbildungslage diente ein fiktives Fußballspiel mit zwei verfeindeten Fanlagern. „Ziel dieser Fortbildungsmaßnahme ist es, das Vorgehen gegen gewaltbereite Fußballstörer zu trainieren“, heißt es von der Bundespolizei. „Die Lehrgangsteilnehmer sollen qualifizierte und beweissicherende Maßnahmen, insbesondere Festnahmen unter Anwendung von Zwangsmitteln, durchführen.“

Im Rahmen der Übung spielten die rund 250 Teilnehmer verschiedene Szenarien durch, wie fuldaerzeitung.de berichtet . So setzte sich schon am Morgen ein Tross aus Fans in Polizeibegleitung Richtung Stadion in Bewegung. Die Fußballfans wurden von Polizisten, Polizeianwärtern oder Auszubildenden gespielt.

Ebenfalls waren die Diensthundestaffeln Koblenz und Frankfurt Bahnhof vor Ort und simulierten verschiedene Konfrontationen zwischen den Einsatzkräften und den Fans. Im Stadion angekommen, sorgten die Fans für ordentlich Stimmung in ihren Fanblöcken. Es kam zu Ausschreitungen zwischen den einzelnen Gruppen und der Polizei. Durch die Luft folgen Wasserflaschen und Tennisbälle, zudem wurden Bengalos gezündet.

Einzelne Polizisten wurden gezielt angegangen. Immer wieder kam es zu Festnahmen einzelner Störer, die in Handschellen von den Bundespolizisten abgeführt wurden. „Hier im Stadion hat die Bundespolizei noch nicht trainiert. Das ist für uns hier auch das erste Mal“, berichtet Chris P., stellvertretender Hundertschaftsführer der BFHu.

Nach der Übungseinheit im Stadion wurde eine weitere Situation an einem Bus simuliert. Hierbei haben Einsatzkräfte eine Gruppe Fans an einem Bus umgliedert, um ihr die Situation zwischen den Lagern zu entspannen.

Zum Abschluss der Großübung gab es eine weitere Auseinandersetzung der Fanlager an einem Drittort. Auf einer Wiese am Sportpark standen sich die Heim- und Gastfans gegenüber. Mit Wasserwerfern und zahlreichen Einsatzkräften versuchte die Bundespolizei, die Situation zu deeskalieren.

Die Fangruppen wurden gezielt von den Bundespolizisten aufgelöst und zahlreiche Störer festgenommen. „Die Übung ist gut verlaufen. Die Szenarien konnten gut abgebildet werden.“

„Alles was man sich vorgenommen hatte, wurde auch umgesetzt“, bilanziert Chris P. im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Einheiten der Bundespolizeiabteilung Hünfeld waren im Jahr 2023 deutlich mehr durch Einsätze im gesamten Bundesgebiet gefordert als im Jahr zuvor. Das zeigt die Jahresbilanz.

Weitere Infos gibt es in einem Reel auf dem Instagram-Kanal von torgranate.de sowie unter diesem Link.

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