Unter den Augen seiner als interessierte Zaungäste anwesenden letztjährigen Sodener Teamkollegen Tuna Moaremoglu und Christian Kress avancierte Marcel Zintel dank seiner Saisontreffer Nummer zwei und drei zum Schlüchterner Matchwinner. "Bis auf die letzten zehn Minuten haben wir die zweite Halbzeit klar beherrscht und von daher auch verdient gewonnen", gab anschließend ein sichtlich erleichterter Bilal Seker zu Protokoll.

Vor dem Seitenwechsel besaß Rothemann noch ein leichtes optisches Übergewicht, ohne sich aber nennenswerte Torchancen erspielen zu können. Die Gäste indes besaßen deren zwei. Zunächst traf Sven Köhler nach einer verunglückten Flanke nur die Latte. Und wenig später krönte Dennis Nix seine insgesamt überzeugende Vorstellung mit dem 1:0. Diesem ging ein toller Pass aus dem Mittelfeld auf den linken Flügel zu Kapitän Bernd Lenz voraus. Jener passte genau auf Nix, der keine Mühe hatte, aus acht Metern Entfernung den Ball im Tor unterzubringen.

Schlüchtern/Elms Anhängerschaft durfte sich aber nicht allzu lange freuen. Nur fünf Minuten später ließ sich ein Gästespieler in Höhe des Beginns des 16-Meter-Raums den Ball von Corumlu abluchsen. Dieser nahm genau Maß und traf zum bis dato leistungsgerechten Ausgleich.

Nach dem Seitenwechsel ergriff das Seker-Team aber immer mehr die Initiative. Angetrieben von einem einsamen Rufer in der prallen Nachmittagssonne, der mit permanenten Anfeuerungen wie "Auf geht`s ihr Rode" oder "Weiter Jungs" massiven Einfluss auf die taktische Ausrichtung der Gäste nahm und damit zweifelsohne auch einen gehörigen Anteil an diesem ersten Dreier für sich in Anspruch nehmen darf, bestimmte die SG klar das Geschehen. Darüber hinaus darf sich auch Marcel Zintel als Vater des Erfolgs feiern lassen. Nach gut einer Stunde visierte das Leichtgewicht aus gut 16 Metern den Innenpfosten an, wovon der Ball zur abermaligen Führung ins Tor sprang. Nach einer kurzen Trinkpause folgte wenige Minuten nach Wiederanpfiff Zintels zweiter Streich, als er von einem Rothemanner Abwehrspieler den Ball stibitzte, sich anschließend gegen zwei noch im Weg stehende Gegenspieler durchsetzte und auch noch Torhüter Wess überwand. Danach besaß Schlüchtern/Elm noch weitere gute Torchancen, um den Sack vorzeitig zuzumachen, nutzte diese aber nicht.

So blieb es auch dank Bohls Anschlusstor kurz vor Schluss bis zum Abpfiff spannend, da der souverän leitende Schiedsrichter Timo Rausch aufgrund der zahlreichen Unterbrechungen sechs Minuten nachspielen ließ.

Rothemann: Wess; Kutluay, Kretsch (80. J. Gerbig), M. Gerbig, Müllers, Corumlu (57. Yildirim), Bohl, Stephan, Röhrig, Bub, Sauer.
Schlüchtern/Elm: Zarnack; Nix, Qamar (85. Hohmann), Schulz, Lenz, Mat, Köhler, Theodor, Eurich, Link (71. Yamuk), Zintel (80. Kostadinov).
Schiedsrichter: Timo Rausch (Butzbach). Zuschauer: 100. Tore: 0:1 Dennis Nix (37.), 1:1 Ali Corumlu (42.), 1:2 Marcel Zintel (60.), 1:3 Marcel Zintel (68.), 2:3 Christian Bohl (88.). rd