Gajic zu O/Z-Engagement

"Hast du dich verwählt?"

04. Februar 2022, 17:10 Uhr

Rodoljub Gajic heuert im Sommer bei der SG Oberzell/Züntersbach an. Foto: Charlie Rolff

In der Gruppenliga kennt sich Rodoljub Gajic bestens aus. Lange Jahre trainierte der 53-Jährige unter anderem die Spvgg. Hosenfeld oder den RSV Petersberg. Im Sommer dockt er bei der SG Oberzell/Züntersbach an – und betritt dann geografisches Neuland.

Schon einige Male war Gajic als Gegner im Sinntal zu Gast. Die Eindrücke dabei? Stets positiv. In Oberzell und Züntersbach fühlte sich der baldige O/Z-Coach wohl, nun möchte er langfristig die Gegebenheiten im Verein kennenlernen. Dabei machte er anfangs Scherze, als die Anfrage kam. Mit Bruno und Patrick Föller aus der sportlichen Leitung hegt Gajic schon länger ein gutes Miteinander, so dass bei früheren Gastspielen des Öfteren gewitzelt wurde, dass er irgendwann mal Trainer bei der Spielgemeinschaft werde. Jüngst klingelte das Telefon, Bruno Föller war am Apparat. "Hast du dich verwählt", fragte Gajic überrascht und wusste zugleich, was ihm blüht.

Die Gespräche lockten den Anfang September in Petersberg zurückgetretenen Coach, der seinen neuen Verein ohnehin schon länger verfolgt. "Man kennt die Mannschaft mit ihren Grundtugenden, mit ihrer Charaktereigenschaften. Es ist als Gegner nicht schön, aber es ist interessant zu sehen, in welchem Einklang alle miteinander sind. Das gilt nicht nur für das Team, sondern auch für den Verein. Ich habe das Gefühl, dass jeder hinter jedem steht. Es ist ein toller Support untereinander und das imponiert mir", sagt der 53-Jährige, der ob der genannten Punkte das Abenteuer angehen möchte. Anfragen nach seinem Rückzug vor einigen Monaten habe er etliche erhalten, am Ende stellt er sich immer die Frage, ob Mannschaft und Trainer zueinander passen. Jenes Gefühl habe er nun erstmals gespürt.

Die bekannten kämpferischen Grundtugenden werden, wie Gajic sagt, wohl im Verein vererbt. "Vielleicht bekommen wir es hin, diese mit einigen spielerischen Zügen aufzuhübschen. Die Altersstruktur des Teams passt, es sind noch Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden. Ich drücke die Daumen, dass der Klassenerhalt in den Play-downs gelingt und wir anschließend eine Mannschaft formen können, die nicht immer nur auf den Abstiegsstrich schauen muss", erklärt Gajic, der zu seinen vorigen Stationen keinen Vergleich ziehen möchte, "da allein der Schlag Mensch im Sinntal ein ganz anderer ist".

Ehe das Engagement im Sommer beginnt, genießt der Hosenfelder Aufstiegstrainer noch die Auszeit. Vor allem sein Job spannte ihn zuletzt viel ein, "doch ich freue mich, dann wieder am Platz stehen zu können und die Gedanken auf den Fußball richten zu können." Die gewonnene Zeit am Wochenende nutzte Gajic für einige Fußball-Lehrgänge oder aber die Schiedsrichterei, der er sich im Herbst vermehrt gewidmet hat.