KOL Süd

Herolz zieht zurück und sucht sein Heil in der A-Liga

KOL Süd: Steigt jetzt Bellings/Hohenzell auf? Maienschein: Nicht den Hauch einer Chance

12. Juni 2020, 07:04 Uhr

Spielt in der nächsten Saison nicht für sondern gegen Herolz: Nico Andic (rechts) wechselt zur SG Mottgers/Schwarzenfels. Foto: Karl-Heinz Weinel

Der SV Germania Herolz zieht sich aus der Kreisoberliga Süd zurück und will in der nächsten Saison in der A-Liga Schlüchtern an den Start gehen.

Dies bestätigte auf Anfrage der Vorsitzende der Germania, Heinz Krah: „Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass bereits sieben Spieler als Abgänge feststehen und wir in der nächsten Saison mit einer sehr jungen Mannschaft spielen werden, sind Vorstand, Trainer und Mannschaft nach intensiven Gesprächen zu dem Schluss gekommen, dass wir in der A-Liga besser aufgehoben sind. Wir werden einen entsprechenden Antrag stellen.“

Die seit März unterbrochene Saison 19/20, die mit dem außerordentlichen Verbandstag am 20. Juni auch offiziell ein Ende finden wird, hat Herolz unter dem scheidenden Trainer Achim Noll als Tabellenletzter der KOL Süd abgeschlossen. Die Bilanz: ein Sieg, drei Unentschieden, 13 Niederlagen bei einer Tordifferenz von minus 43. Dennoch hätte Herolz in der Liga bleiben dürfen, ein diesbezüglicher Beschluss durch die Delegierten des Verbandstags ist nur noch Formsache.

Nico Andic nach Mottgers/Schwarzenfels

Da der neue Spielertrainer Daniel Stolberg, der zuletzt den Gelnhäuser A-Ligisten VfB Oberndorf II trainiert hat und zuvor die SG Gundhelm/Hutten zum Meistertitel in der A-Liga Schlüchtern führte, bereits um sieben Abgänge weiß, lag ein freiwilliger Rückzug näher als ein weiteres Jahr in der Kreisoberliga. Marc Nesiba (SG Huttengrund), David Siegel, Hendrik Heil (beide SG Distelrasen), Sebastian Richter (TSV Weichersbach), Jan Rink und Benedikt Hofmann (beide SG Kressenbach/Ulmbach) verlassen den Verein ebenso wie Torjäger Nico Andic, der sich nun doch dem künftigen Ligakonkurrenten SG Mottgers/Schwarzenfels anschließt. Andic war im Verlauf dieser Saison zu Gruppenligist Oberzell/Züntersbach gewechselt, wollte diesen dann Richtung Mottgers/Schwarzenfels verlassen, musste jedoch nach Herolz zurückkehren, da die Statuten das Spielen für drei Vereine binnen einer Saison untersagen.

Keine Hoffnung für Bellings/Hohenzell

Noch am Mittwochvormittag hatte Frank Schüssler, Fußball-Abteilungsleiter des A-Liga-Zweiten SG Bellings/Hohenzell, die Möglichkeit in Betracht gezogen, für seine Spielgemeinschaft könne sich noch ein Hintertürchen in die Kreisoberliga öffnen: „Wir haben die leise Hoffnung, dass wir noch hoch können, falls Herolz zurückzieht.“

Nun zieht Herolz zurück, doch dem Begehren der Fußballer aus Hohenzell und Bellings erteilt der stellvertretende Kreisfußballwart und A-Liga-Klassenleiter Harald Maienschein eine Absage: „Da haben sie nicht den Hauch einer Chance. Auch ohne Herolz hätte die Kreisoberliga 16 Vereine, und die Richtzahl für diese Liga ist 16.“ Und dass in dieser gerade in Auf- und Abstiegsfragen zuletzt so wendungsreichen Debatte noch der Umstand eintritt, dass beim Verbandstag am 20. Juni eine Regelung durchgewunken wird, nach der alle Tabellenzweiten aufsteigen dürfen, ist nicht zu erwarten. / oi