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Kerzell gegen Rothemann beim 1:6 chancenlos

05. August 2016, 21:39 Uhr

Marc Röhrig (links) und der TSV Rothemann hatten allen Grund zum Jubeln. Foto: Charlie Rolff

So deutlich ist das Derby zwischen der SG Kerzell und dem TSV Rothemann in der Vergangenheit wohl nur äußerst selten ausgegangen: Mit 1:6 (0:3) kam der Aufsteiger auf eigenem Platz unter die Räder. Höher verlor die Helvetia daheim zuletzt 1999 gegen den damaligen SV Niederaula. 0:6 hieß es damals.

Es war irgendwie ein merkwürdiger Abend in Kerzell. Da kommen 500 Zuschauer und dennoch war über 90 Minuten eine Stimmung wie auf demFriedhof. Kaum Emotionen, kaum Diskussionen – selbst als das Spiel vor derPause noch vermeintlich offen war.

Dazu sollte sich Rothemann auf diesen haushohen Sieg nicht zu viel einbilden. Denn es war weniger eine richtig gute Leistung des TSV, als vielmehr die Hilflosigkeit der Kerzeller, die am Ende dieses schlimme Ergebnis ermöglichten. Kerzells Vorstandsmitglied und Platzsprecher Thomas Müller brachte es nach dem Abpfiff über die Lautsprecher auf den Punkte. „Wir waren heute sehr gute und nette Gastgeber.“

Rothemann gewann letztlich selbst in der Höhe absolut verdient und musste über die volle Distanz zu keiner Phase um den Erfolg bangen. Auch, weil Christian Bohl und Marc Röhrig schon gleich im ersten Spiel wieder bestens harmonierten: Bohl machte drei Tore, Röhrig zwei. Dazu legte Röhrig alle drei Bohl-Treffer auf. Bohl glänzte ebenfalls als doppelte Vorbereiter: So beim Freistoß, den Felix Stephan zum vorentscheidenden 0:2 einköpfte.

„Es waren schon ein paar richtig gute Szenen dabei, aber mit Eiterfeld wartet am Sonntag ein ganz anderes Kaliber“, wusste Marc Röhrig nachher und schob nach: „Für uns ist vor allem wichtig, dass wir das erste Spiel gewonnen haben. Man weiß nie, wo man im ersten Spiel steht. Jetzt müssen wir die gute Stimmung mit ins Eiterfeld-Spiel nehmen.“

Auf Seiten der Helvetia spürte man den Schrecken, den dieses Spiel hinterlassen hatte. Viel zu schwerfällig und behäbig, mit viel zu wenig Drang nach vorne, war der Neuling völlig überfordert. Zwar fehlte eine ganze Reihe an Spielern, doch Coach Michael Jäger ist bewusst, „dass das viel zu einfach war. Da waren böse Patzer dabei. Aus diesem Spiel müssen wir schnell lernen.“ / kr

SG Kerzell: Hein; Bott (65. Hilfenhaus), Heiner, Weitzel, Schnopp, M. Hasenauer (73. Müglich), Avanesian, T. Hansenauer, Heil, Kress (55. Herzog).

TSV Rothemann: Ludwig; Stephan (74. T. Bub), Rother, Gerbig, F. Bub, Ruhl, Müllers, Rehm, Lauer (84. Hilgenberg), Röhrig, Bohl.

Schiedsrichterin: Olivia Depta (SG Huttengrund)
Zuschauer: 500
Tore:
0:1 Christian Bohl (4.)
0:2 Felix Stephan (41.)
0:3 Christian Bohl (43.)
0:4 Christian Bohl (48.)
0:5 Marc Röhrig (56.)
1:5 Michael Hasenauer (60., Foulelfmeter)
1:6 Marc Röhrig (86.)

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