Horas zeigt, „dass wir eine Mannschaft für ganz oben sind“

22. Oktober 2023, 18:00 Uhr

Tinotenda Phiri (Mitte) und der FV Horas gewannen bei der SG Johannesberg, die Jona Katusic (links) und Torben Grosch verloren.Foto: Charlie Rolff

Der FV Horas ist zurück in der Spur. Das Derby bei der SG Johannesberg gewann der Gruppenliga-Tabellenführer mit 3:0 (2:0).

Die Frage, wer die jüngsten Negativerlebnisse besser verkraften würde – Johannesberg blieb zuvor sechs Spiele ohne Sieg, Horas kassierte als Tabellenführer eine 0:9-Klatsche gegen Oberzell/Züntersbach – konnte relativ schnell beantwortet werden. Der FVH profitierte in Halbzeit eins von zwei kapitalen Fehlern der Hausherren. Erst versprang dem jungen Tim Mielitz bei schwierigen Platzverhältnissen der Ball, woraufhin Chris-Rhodrey Kamdem Daniel Wilde im Strafraum legte. Der Gefoulte verwandelte den Elfmeter sicher (5.). Kurz vor der Pause vertändelte dann Stürmer Ahmed Abdi Shakur weit in der eigenen Hälfte den Ball, Tinotenda Phiri sagte Dankeschön (44.).

Horas zeigt, „dass wir eine Mannschaft für ganz oben sind“

„Diese zwei Aktionen passen zu unserer Saison. Wir machen die individuellen Fehler und belohnen uns vorne einfach nicht“, sagte SGJ-Co-Trainer Ricardo Grosch, der damit haderte, dass sich auch noch Kapitän Torben Grosch verletzte und das ohnehin schon vorhandene Lazarett womöglich vergrößert. „Ich hoffe, dass es kein Bänderriss ist“, sagte sein Bruder Ricardo, der seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen konnte. Ein Johannesberger Ausgleich lag zweimal in der Luft, doch Jan-Henrik Wolf scheiterte sowohl nach strammem Distanzschuss als auch nach tollem Ball von Niklas Odenwald an Dennis Schäfer (22., 36.). Effektiver zeigte sich der FVH, der aber auch schon früher für klarere Verhältnisse hätte sorgen können – nach Wildes toller Vorarbeit und Valan Jakupis Abschluss, den Ahmed Hadzic per Fußabwehr parierte (33.).

Richtige Spannung kam nach der Pause dann nicht mehr auf, weil Horas wahrlich bemühte Johannesberger mit ordentlich Körperlichkeit kaum zur Entfaltung kommen ließ und FVH-Abwehrchef Edin Hazbic – der vor einer Woche noch gesperrt gefehlt hatte – wirklich alles weg verteidigen konnte. Stattdessen schwächten sich die Hausherren in der Schlussphase selbst, als Jona Katusic aufgrund von Meckerns seine zweite Gelbe Karte sah. Die Überzahl nutzte Lion Awalom kurz vor Schluss mit einem kuriosen Tor aus der Distanz zum 0:3 aus.

„Wir haben eine körperlich starke Mannschaft, die auch Fußball spielen kann. Heute haben wir Charakter gezeigt“, freute sich ein nach Schlusspfiff sichtlich emotional bewegter FVH-Coach Sejo Kolic nach dem Sieg bei seinem Ex-Club. Wie ambitioniert der Trainer ist, unterstrich er kurz darauf: „Wir haben hier bewiesen, dass wir eine Mannschaft für ganz oben sind – wenn die Jungs abrufen, was das Trainerteam vorgibt. Mit einem fünften oder sechsten Platz geben wir uns nicht zufrieden. Die Mannschaft und ich wollen mehr.“

Die Statistik SG Johannesberg: Hadzic; Katusic, Grosch (83. Bachmann), Schneider, Ristevski – Osman, Mielitz – Kamdem, Wolf, Odenwald – Abdi Shakur (65. Traut). FV Horas: Schäfer; Lacis, Hazbic, Köcher, Xhaferi – Jakupi (74. Awalom), Remic – Hack, Wilde (89. Nait Slimani), Laketic (89. Bonkoungou) – Phiri (89. Hussein). Schiedsrichter: Jan Peter Waletzki (SV Hattendorf). Zuschauer: 250. Tore: 0:1 Daniel Wilde (5., Foulelfmeter), 0:2 Tinotenda Phiri (44.), 0:3 Lion Awalom (88.). Gelb-Rote Karte: Jona Katusic (Johannesberg, 82.).

Vermarktung:

Mehr zum Thema

Wettbewerbe

Mannschaften