Wer nach dem medialen Kleinkrieg zwischen Eichenzells Trainer Heiko Rützel und Johannesbergs Vorsitzendem Lothar Plappert dachte, dass sich dieses Feuer auch auf das Spiel überträgt, der wurde getäuscht. Ohne Nicklichkeiten, ohne die großen Emotionen, ohne eine einzige Verwarnung gingen die 95 Minuten über die Bühne, in denen sich auch sonst nicht viel abspielte.

Die Tore fielen bereits vor der Pause, mit den beiden einzigen Gelegenheiten der Gastgeber, zweimal sah die Defensive Eichenzells dabei nicht gut aus. Zunächst bekam Witali Bese auf Rechtsaußen viel zu viel Platz eingeräumt und konnte so perfekt auf Hamid Noori flanken, der aus kürzester Distanz einnetzen konnte (20.). Nur fünf Minuten später ließ sich die komplette Defensive düpieren, als Anton Balz zum Eckstoß bereitstand, Sven Wiesner plötzlich nach Außen startete und so die ganze Verteidigung auseinanderriss, Balz den Ball dann doch lang spielte und den verwertete Radomir Vlk mit viel Entschlossenheit am langen Pfosten (25.).

Daniel Kratz ist zurück

Die Treffer fielen in die beste Phase des Spitzenreiters hinein, gerade in den ersten zehn Minuten hatte er indes merklich Probleme, sich auf die Eichenzeller einzustellen. Richtig gefährlich wurde es allerdings nur bei Lucas Maierhofs Kopfball, den er allerdings einen guten Meter über das Tor setzte (10.). Kurz vor der Pause verpassten zudem zahlreiche Beine die scharfe Hereingabe Jonathan Müllers (44.).

Nach der Pause steckte Eichenzell nie auf, verpasste es aber weiterhin klare Chancen zu kreieren, die abwartend agierenden Johannesberg hingegen ließen bei besten Kontergelegenheiten mehrfach das 3:0 liegen. Und somit verdiente sich Johannesberg den Sieg vor allem nach der Pause. „Wir haben das, die ersten zehn Minuten mal ausgenommen, wirklich gut gemacht“, konstatierte Johannesbergs Keeper Mitja Hofacker und sprach von einem „unterm Strich absolut verdienten Sieg“.

Bei Eichenzell fehlten zahlreiche Stammkräfte, ein alter Bekannter ist aber zurück: Daniel Kratz schnürt ab sofort wieder für die Britannia die Schuhe und verlagert seinen Lebensmittelpunkt wieder nach Eichenzell. Gegen Johannesberg spielte er auf der „Sechs“ neben Matthias Heumüller und Benedikt Müller. Sein Comeback gab zudem Johann Pfannenstiel, der in der Schlussviertelstunde reinkam.

Die Statistik:

Johannesberg: Hofacker - Dechant, Kaizar, Walt - Balz, Reksius - Vlk, Kretsch (85. Musil), Wiesner - Noori (62. Cotan), Bese (82. Bleuel).
Eichenzell: Kirbus - C. Müller (62. Schultheis), M. Müller, Kilic, Schlag - Heumüller, B. Müller, Kratz - J. Müller (75. Pfannenstiel) - Mahr, Maierhof.
Schiedsrichter: Florian Tesch (SC Hassia Dieburg).
Zuschauer: 500.
Tore: 1:0 Hamid Noori (20.), 2:0 Radomir Vlk (25.).