„Kann nicht sein, dass wir unsere Derbys im Winter austragen müssen“

22. November 2023, 23:07 Uhr

Kreso Ljubicic, Trainer von Hanau 93, hadert mit der Ansetzung des Kreisderbys gegen Erlensee in der Hessenliga. © Memento36

In einem Nachholspiel der Hessenliga gewann der 1. FC Erlensee am Mittwochabend das Hanauer Kreisderby beim 1. Hanauer FC vor 230 Zuschauern mit 3:1 (1:0) und überholte damit den direkten Konkurrenten in der Tabelle. 

Die Partie war vor einigen Wochen wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausgefallen und wurde auf dem B-Platz ausgetragen, der im Gegensatz zum Hauptplatz über Flutlicht verfügt. Bei den Gästen lief mit Nassim Elouafi ein neuer Spieler auf, der vom Oberligisten Dynamo Schwerin aus Mecklenburg-Vorpommern in das Rhein-Main-Gebiet gezogen ist und erstmals für den FC Erlensee spielberechtigt war.

Die erste heikle Szene im Hanauer Strafraum ereignete sich nach sechs Minuten, als HFC-Torwart Josip Galic einen Querschläger unterschätzte und ein Hanauer Abwehrspieler auf der Linie retten musste. Hanau 93 konnte nicht an die guten Auswärtsleistungen bei den Siegen in Fernwald (4:1) uns Hünfeld (5:3) anknüpfen und kam mit den schlechten Platzverhältnissen schlechter zurecht als die Gäste. Die beste Hanauer Chance zu Beginn vergab Luftrim Kodraliu, der über das Tor schoss (13.). In Führung ging Erlensee in der kampfbetonten Partie durch einen Flachschuss von Nico Damm aus der zweiten Reihe (27.). Nach dem Seitenwechsel hatte Hanaus Marco Ferukoski eine Klasseaktion, scheiterte aber an FCE-Tormann Christian Scheller.

Hessenliga: Hanau 93 hadert nach Derbypleite gegen FC Erlensee

Im Gegenzug flankte Neuzugang Elouafai punktgenau auf den Kopf von Vincent Köhler, der das zweite Tor der Gäste erzielte (51.). Nach einer Ecke kam Hanau durch den Kopfball von Tarik Sejdovic auf 1:2 heran (75.), doch postwendend fuhr Erlensee einen mustergültigen Angriff, den Tom Niegisch per Flachschuss zum 1:3 abschloss (76.). HFC-Trainer Kreso Ljubicic reagierte enttäuscht auf die Derbypleite: „Eine bittere Niederlage. Erlensee hat uns in den Zweikämpfen den Schneid abgekauft. Sie haben die Platzverhältnisse besser angenommen als wir.“ Sauer war der Coach auch auf den Verband, denn „es kann nicht sein, dass wir unsere Derbys im Winter spielen, während die meisten anderen ihre Nachbarschaftsduelle im Sommer austragen durften.“

Erlensees Trainer Jochen Breideband fichte das nicht an. Er war „hochzufrieden mit der Mannschaft. Auftreten, Einstellung, Art und Weise hat alles gepasst. Wir haben den Platz super angenommen und verstanden, dass es nur über den Kampf gehen kann. Wir haben richtig gut verteidigt und es war klar, dass drei der vier Tore über Flanken oder Eckbälle fallen. Das war nach dem 4:0 gegen Dietkirchen das zweite Lebenszeichen. Das waren zwei gute Schritte nach vorne und jetzt müssen wir versuchen gegen Alzenau oder Gießen noch was zu holen.“

Die Statistik: 1. Hanauer FC 1893: Galic; Sejdovic (83. Gatzka), Kodraliu, Ferukoski, Pandza (46. Türker), Samardzic (59. Rosa Garcia), Ünal (83. Gumus), Aslan, Baumann (58. Kalata), Sen, Sumak.  1. FC 1906 Erlensee: Scheller; Elouafai, Alperstedt, Ahouandjinou, Mohn, Damm, Zimpel (90.+1 Gehrling), Niegisch (90.+5 Hamidkhani), Köhler, Grünewald, Klöppel. Schiedsrichter: Tim Waldinger (TSV Rauschenberg). Zuschauer: 230. Tore: 0:1 Nico Damm (27.), 0:2 Vincent Köhler (51.), 1:2 Tarik Sejdovic (75.), 1:3 Tom Niegisch (76.).

Vermarktung:

Mehr zum Thema

Wettbewerbe