Kein Fall für den Müll
Ist neu immer besser? Die LED-Anzeigetafel zeigt im Stadion nun elektronisch den Spielstand an. Das alte Modell könnte aber ein neues Zuhause finden. © Charlie Rolff
Sickels statt Fulda
Das Stadion der Stadt Fulda hat seit einigen Wochen eine neue LED-Anzeigetafel . Die alte Ergebnistafel auf der Gegentribüne hat ausgedient. Zuletzt musste der neue Spielstand nach Toren ohnehin händisch eingestellt werden, die elektronische Anzeige funktioniert seit Jahren nicht mehr richtig. Nun wird das alte Teil abgerissen. Die Brauereiwerbung ist bereits verschwunden. Auf den Müll wandert die Anzeigetafel jedoch nicht. Zumindest, wenn es nach Veit Küllmer geht. Das Herz des Bauunternehmers schlägt für Kreisoberligist SG Sickels. Und möglicherweise wird die Tafel dort ihre Renaissance erleben. „Wir prüfen gerade, ob die elektronischen Schäden reparabel sind. Wenn ja, dann würde die Anzeigetafel auf dem Platz in Sickels wieder aufgestellt.“ Schön wär's doch, oder?
Echte Teamarbeit
Nicht nur den Spielern, sondern auch den Zuschauern machte die große Hitze am Samstag zu schaffen. Beim Heimspiel des Hünfelder SV war Anfang der zweiten Halbzeit ein HSV-Anhänger auf der Tribüne nicht mehr ansprechbar. Sofort griffen alle Räder ineinander: Stefanie Klüber, Freundin von HSV-Keeper Benedikt Kaiser, rief den Rettungsdienst. Die HSV-Physiotherapeuten Nadine Krause, Siggi Larbig und HSV-Ersatzkeeper Jannis Maul leisteten neben mehreren Zuschauern Erste Hilfe. Gleichzeitig räumten Verantwortliche den Weg für den Rettungswagen frei. Eine echte Teamleistung – mit gutem Ausgang, denn der Zuschauer konnte am Abend schon wieder das Krankenhaus verlassen. Das Spiel wurde währenddessen übrigens nicht unterbrochen und so musste HSV-Trainer Johnny Helmke zwischendurch sogar selbst als Physio aktiv werden und Luca Uth bei einem Problemchen helfen. Seine Physios hatten Wichtigeres zu tun, nämlich einem Menschen in Not zu helfen.
Torwart-Selfie
Ob mit Jude Bellingham, Kylian Mbappé oder Jamal Musiala – Selfies mit Fußballstars sind bei Jung und Alt beliebt. Der gewöhnliche Amateurfußballer hingegen wird in seiner Laufbahn wohl selten bis nie ein Selfie mit einem Fan machen. Christoph Grösch bildet da eine Ausnahme. Der Schlussmann des Verbandsligisten Britannia Eichenzell wurde nach dem 3:1-Erfolg gegen den Lichtenauer FV von einem kleinen Fan angesprochen und nach einem Foto gefragt. Natürlich erfüllte Grösch den Selfiewunsch. Die Vorbilder der jungen Nachwuchskicker müssen eben nicht zwangsläufig im Profifußball zu finden sein.
83-jähriges Sturmduo
Stanislav Szilagyi war früher ein richtig treffsicherer Stürmer. Trotzdem hat sein RSV Petersberg in vier Kreisoberliga-Spielen dreimal nicht getroffen. Auch mit seinem neuen spielenden Co-Trainer Radek Görner wurde es im Derby gegen FT Fulda (0:1) noch nicht besser. Was tun also? Szilagyi erzählte Torgranate-Redakteur und FT-Kapitän Steffen Kollmann im Nachgang jedenfalls, dass er richtig Lust gehabt hätte, im Derby selbst gegen den Ball zu treten. Sehen wir bald also den 43-jährigen Szilagyi und den 40-jährigen Görner im Angriff des RSV? Es wäre mit Sicherheit das älteste Sturmduo der Liga – wenn nicht sogar der ganzen Region.
Tore statt Radtour
Stichwort Stürmer: Einst war André Wagner gefürchteter Torjäger des 1. FC Nüsttal, dann aber verließ er beruflich bedingt die Region. Mittlerweile ist er zurück und spielt, wenn er denn mal Lust und Zeit hat, bei der Reserve. Am Sonntag aber wollte er eigentlich eine Radtour mit Freunden unternehmen, doch als diese um 11.30 Uhr abgesagt worden war, rief er kurzerhand Reserve-Trainer Jonas Abel an und teilte mit: Ich kann doch spielen. Um 13.15 Uhr stand Wagner im Mackenzeller Schlossparkstadion auf dem Platz und erzielte beim 5:0-Sieg vier Tore. Zum Derby reiste er aber nicht mit der Mannschaft, sondern auf dem Rad an. So ein bisschen wollte er dem ursprünglichen Plan dann doch treu bleiben.