Kerzell verliert Spiel, 200 Liter Bier und viel Havanna

Gruppenliga: Späte Gegentore in Petersberg

10. November 2018, 15:45 Uhr

Kerzells Coach Michael Jäger spart sich viel Getränkegeld.

Vier Auswärtssiege in Serie gab es für die SG Kerzell in der Gruppenliga noch nie. Im letzten Spiel des Jahres im Kellerduell beim RSV Petersberg war man drauf und dran, diesen Rekord zu knacken. Bis vier Minuten vor Schluss führte die Helvetia am Waidesgrund, um dann doch noch ganz bitter dieses wichtige Spiel mit 1:2 (0:0) zu verlieren.

„Ich kann genau nachvollziehen, wie sich die Kerzeller jetzt fühlen. Heute aber hatten wir das Glück mal auf unserer Seite und nehmen den Sieg einfach mit. Mit diesen drei Punkten können wir vielleicht ein bisschen entkrampfter nach der Winterpause beginnen“, sagte Petersbergs Trainer Jürgen Krawczyk, der das Erfolgserlebnis zwei Spielern zuschreiben kann – Boris Aschenbrücker und Tim Stenger.

Aschenbrücker stand nach überstandener Verletzung und einem Kurzeinsatz in der Vorwoche erstmals seit Monaten wieder in der Startelf. Auch Stenger hatte lange gefehlt. Aschenbrücker legte beide Treffer auf, Stenger vollendete jeweils. Beim 1:1 schickte „Asche“ Stenger, der aus relativ spitzen Winkel erfolgreich war. Dem 2:1-Siegtreffer ging ein Befreiungsschlag von RSV-Keeper Goldbach voraus, den Aschenbrücker per Kopf auf Stenger verlängerte, der ebenfalls per Kopf das Spielgerät direkt ins Netz weiter leitete.

„Alleine die bloße Anwesenheit von Aschenbrücker hat der Mannschaft gut getan. Er ist einfach ein unglaublich wichtiger Spieler für uns“, machte Krawczyk deutlich.

Während man am Waidesgrund den Dreier ausgiebig feierte, hingen die Köpfe in Kerzell ganz weit unten. Kein Wunder: Denn die Helvetia machte auch diesmal wieder ein gutes Spiel und war drauf und dran, dass wohl entscheidende 0:2 zu machen.

Die beste Möglichkeit vergab Mikal Avanesian frei vor Keeper Goldbach (81.). Wie sehr den Gästen das Pech an den Stiefeln klebte zeigte dann die Nachspielzeit, als Avanesian die Abstimmungsprobleme des RSV in der Abwehr erkannte, in einen Ball spritzte, aber sein Kopfball ging an den Pfosten (90.+2).

Schon vorher hatte sich Kerzell bestens verkauft und ging durchaus verdient in Führung, als Aron Lui Jahn ein echtes Traumtor erzielte. Aus gut 30 Metern ließ er mit seinem Ball genau neben dem Pfosten Schlussmann Goldbach nicht den Hauch einer Abwehrchance. „Viel haben wir danach von Petersberg nicht mehr zugelassen. Umso bitterer ist diese Niederlage“, ärgerte sich Michael Jäger, der jedoch durch das 1:2 viel Geld sparte. Nach der Thalau-Niederlage hatte er 200 Liter Bier und zwölf Flaschen Havanna für den Fall ausgelobt, dass seine Elf die letzten vier Spiele des Jahres gewinnen würde. Bis vier Minuten vor Schluss hätte Jäger zahlen müssen. „Was ich auch gerne gemacht hätte. Das wäre mir allemal lieber gewesen, als so ein Ende des Jahres 2018. Das tut nochmal richtig weh.“

Die Statistik

RSV Petersberg: Goldbach; Tranchina, M. Aschenbrücker, Ströder, Elm (77. Reinhard), Lindiger, Stenger, von Pazatka (68. Ickler), Wittke (59. Schlotzhauer), Kücükler, B. Aschenbrücker.
SG Kerzell: Hohmann; Müglich, Hilfenhaus, Depta, Witzel, Günther, Bensing (89. Hilgenberg), Jahn, Corumlu (83. Kress), Reith (56. Bleuel), Avanesian.
Schiedsrichter: Nicklas Rau (Wöllstadt).
Zuschauer: 150.
Tore: 0:1 Aron Loui Jahn (56.), 1:1 Tim Stenger (86.), 2:1 Tim Stenger (89.).

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