Gruppenliga-Dreikampf um Rang fünf

Nervliche Belastung hier, Hoffnungen dort

06. November 2021, 07:30 Uhr

Wer darf in die Play-offs? Aulatals Trainer Horst Brandner (von links), Horas-Kapitän Claudius Eckard oder Künzells Innenverteidiger Andreas Drews?

Eins aus drei lautet die Lösung. Wofür? Für den Dreikampf in der Nord-Staffel der Gruppenliga um den verbliebenen Play-off-Platz. Die Protagonisten: Aulatal, Künzell und Horas.

Die einen haben es selbst in der Hand, die anderen hoffen auf einen Ausrutscher. Oder einfach formuliert: Aulatal (23 Punkte) gewinnt, Künzell (22 Punkte) und Horas (21 Punkte) schauen in die Röhre. Die Aufgabe der SGA – bei Elters/Eckweisbach/Schwarzbach gilt es zu bestehen – könnte gewiss schwerer sein. Zumal in Schwarzbach noch Kirmes gefeiert wird. Ein Vorteil also? Mitnichten, sagt Aulatals Trainer Horst Brandner, der von den Rechenspielen nichts hält. „Künzell und Horas werden ihre Spiele gewinnen. Da bin ich mir sicher. Deshalb brauchen wir uns mit nichts anderem beschäftigen. Wir brauchen den Sieg“, unterstreicht der Coach, der aufgrund der Konstellation einen Spieltag mit offenem Visier erwartet. Das Smartphone wird er in der Tasche stecken lassen, will nichts von den anderen Schauplätzen hören. „Jeder soll den Fokus bewahren. Wir können es schließlich selbst steuern.“

Entscheidend wird sein, ob sein Team die Nerven behält. Genügend erfahrene Spieler besitzt seine Truppe. Sebastian Schuch oder Steffen Schneider sind nur zwei Akteure, die sich bereits auf höherem Niveau bewiesen. Doch gerade in der Vorwoche wurde laut Brandner sichtbar, dass seine Truppe doch nicht so abgezockt ist. Zwar gelang in der fünften Minute der Nachspielzeit noch das 2:2 in Petersberg, „aber von einer gewissen Ruhe im Spiel waren wir weit entfernt. Wir müssen die positiven Beispiele der Saison mitnehmen. Zudem wird Wille und Kampf entscheiden. Es ist ja bekannt, wie Spiele in Elters verlaufen.“

Glück-Serie soll anhalten

Sollte die Spielgemeinschaft nicht dreifach punkten, möchte der TSV Künzell zur Stelle sein. Ein Sieg gegen die zuletzt schwächelnden Hönebacher ist Voraussetzung, da der direkte Vergleich an Aulatal ging. Geht es nach Defensivspieler Andreas Drews, steht das Glück dem TSV zur Seite. Der langjährige Fliedener erlebte schon einige brenzlige Tabellensituationen, „und jedes Mal ging es für mich gut. Hoffentlich hält die Serie.“ Fatal wäre es, müsste sich Künzell im Nachgang etwas vorwerfen lassen, weil die Hausaufgaben nicht erledigt worden waren. So wie jüngst gegen Hünfeld II (0:1). „Lässt man die Runde Revue passieren, haben wir einige Punkte ärgerlich verloren. Die junge Mannschaft hat allerdings eine Entwicklung hingelegt“, sagt der 35-Jährige. Entsprechend erwartet er, dass der Fokus voll auf dem Spiel liegen wird und die Begleiterscheinungen ausgeblendet werden. „Was woanders passiert, verfolgen sicher die Zuschauer. Das darf nicht an uns ran“, erläutert Drews, dem vor einer möglichen Abstiegsrunde nicht bange ist: „Wir wissen alle, was dann ansteht. Qualität haben wir ausreichend, um zu bestehen.“

Die schlechteste Ausgangslage hat der FV Horas inne. Ein Sieg gegen FT Fulda reicht dann für Rang fünf, wenn die Kontrahenten ihre Spiele nicht gewinnen. Die Minimalchance hat sich der FVH durch das 2:1 gegen Bronnzell gewahrt. „Das hat noch mal eine kleine Euphorie entfacht. Ich bin zuversichtlich, dass wir unseren Teil erfüllen und hoffe, dass wir das Glück des Tüchtigen haben. Das fehlte uns weite Teile der Saison“, schildert Kapitän Claudius Eckard. Führt der Weg doch in die Play-downs, müsse jeder verinnerlichen, dass in jedem Spiel die Einstellung bei 100 Prozent liegen muss. „Wir müssen alles mobilisieren, uns mit Mann und Maus reinwerfen. Die fußballerische Fähigkeiten haben wir“, sagt Eckard. Doch reicht der jungen, gut ausgebildeten Truppe das? Abstiegskampf ist für die meisten Neuland. Morgen kann ihm noch entronnen werden.