Neuzugang Arnis Mulaj startet durch
„Aufgrund der ersten Halbzeit ist es eine verdiente Niederlage. Da haben wir schlecht gespielt, schlecht verteidigt“, gab KSV-Trainer Tobias Nebe zu, der nun mit dem Saisonstart nicht mehr zufrieden sein kann. Ihn erfreute zwar die Reaktion seiner Mannschaft in Durchgang zwei, doch auch da gab er zu Bedenken, „dass Hünfeld aus den Kontergelegenheiten zu wenig gemacht hat, um das Spiel früher zu entscheiden.“
Schwärmereien für den HSV: Neuzugang Mulaj startet durch
Überhaupt war Baunatal in Hünfeld ein fairer Verlierer, denn nach dem ganz späten Anschlusstreffer durch Maximilian Blahout gab es in letzter Sekunde noch eine strittige Szene im Hünfelder Strafraum, in der Felix Schäfer zu Fall gekommen war: „Eine Fifty-fifty-Situation. Aber kein Elfmeter, schon gar nicht in der 95. Minute“, sagte Schäfer, der nach einem Kreuzbandriss seine ersten Gehversuche unternimmt und seinem Team sofort Sicherheit vermittelte.
Und wenn der Gegner eine verdiente Niederlage eingesteht, kann der Sieger schon ins Schwärmen geraten. Diesmal waren die Entscheider Arnis Mulaj und Mark Zentgraf, die sich die ersten beiden HSV-Treffer gegenseitig auflegten. Mulaj, vor der Saison von der SG Barockstadt gekommen, gab danach tiefen Einblick in sein Seelenleben: „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin ein einfach froh und glücklich hier in Hünfeld sein zu dürfen. Die Mannschaft hat mich wahnsinnig toll aufgenommen, das Trainerteam ist super, der Verein wie eine Familie. Ich bin einfach froh, hier zu sein.“ Das in ihn gesetzte Vertrauen zahlt der Rechtsaußen zurück. Schon in der Vorwoche übernahm er vom Elfmeterpunkt in Unter-Flockenbach Verantwortung, diesmal war seine hohe Balleroberung vor dem 1:0 eine starke Willensleistung und sein Treffer zum 2:1 schlicht abgezockt, als er nach Zentgrafs Kopfballverlängerung noch einmal aufzog und aus spitzem Winkel traf.
Mulaj hatte in dieser Saison zunächst etwas Anlauf gebraucht. Fast schien es, als müsse er sich erst an den Erwachsenenfußball gewöhnen. „Die Intensität in der Hessenliga ist eine ganz andere“, sagte er und gab das Motto nach drei Siegen in Serie aus: „Wir wollen einfach weiter gewinnen.“ Mit solch schönen Distanztreffern wie von Zentgraf und Leon Zöll zum 3:1 kann das gelingen.