Das entscheidende Tor fiel nach einer Standardsituation - und die meisten fragten sich: Wie auch sonst? Denn spielerisch ging am Geisküppel herzlich wenig. Kapitän Raphael Link brachte einen Freistoß aus dem Mittelkreis, Roman Prokopenko stand beim zweiten Ball goldrichtig und traf aus sieben Metern (19.). Es war eine von nur drei Chancen für Bachrain. Stipe Bojanic fand sechs Minuten später seinen Meister in Simon Ludwig - nach einem Brehl-Freistoß. Außerdem verzog Tim Stenger kurz vor der Pause knapp.

Aber auch der Gast kam nur ganz selten in den Genuss einer Torchance: Peter John prüfte einmal Daniel Werner per Freistoß (6.), Simeon Herchenhan zwang Werner zu einer Glanztat (36.) und Tim Farnung versprang der Ball nach einem tollen Solo in der entscheidenden Zone (62.). Ansonsten mussten Werner und Co. diverse Male bei Standards zittern, auf Rückkehrer Werner im Tor war jedoch Verlass.

Warum nach vorne von beiden Mannschaften nicht viel ging, lag auch an den bockstarken Abwehrreihen beider Teams: Aschenbrücker und Vincent Breunung standen auf Künzeller Seite ganz sicher. Bei Bachrain ließen sich vor allem Ohneiser und Vukadin nie von der Hektik anstecken und machten so gut wie keine Fehler.

Siegtorschütze Prokopenko war nachher begeistert: "Super Kulisse, super Gefühl, supergeil", urteilte er nach seinem ersten Derby. Bachrains Coach Sven Bednarek analysierte den fünften Sieg in Folge recht trocken: "Zuerst einmal ist das Spiel getrennt zu bewerten. Es gab wenig Fußball und Roman hat glücklicherweise einmal seinen Torriecher unter Beweis gestellt." Die Künzeller hingegen waren schnell in der Kabine verschwunden.

In Thorsten Parzeller bezog der Sportliche Leiter Stellung: "Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich hochzufrieden. Die Einstellung hat gepasst. Ein Remis wäre mindestens verdient gewesen, wir waren die leicht bessere Mannschaft." Allerdings haderte er mit dem Schiedsrichter - wie schon nach dem Hinspiel: "Er ist immer wieder auf die Theatralik der Bachrainer Spieler reingefallen." Für Nicolas Dostal (Wölf) war es in der Tat ein sehr schwer zu leitendes Spiel. Gerade vor der Pause verteilte Verwarnungen wie Sand am Meer. Die eine oder andere gegenüber Künzell hätte er dabei sicherlich nicht aussprechen müssen.

Bachrain: Werner - Kröning, Ohneiser, Brehl - Malkmus, Vukadin, Link - Stenger, Curic (46. Habersack), Prokopenko (75. Fuchs) - Bojanic (88. Sarvan).
Künzell: Ludwig - Schlott (85. Müller), V. Breunung, Aschenbrücker, Vogt - Henning (90. Schwab), Herchenhan, Rühl, Farnung (70. Kress) - John, Bacale.
Schiedsrichter: Nicolas Dostal (Wölf). Zuschauer: 600. Tor: 1:0 Roman Prokopenko (19.).