Vor 350 Zuschauern in der Heppeau erwischte die Viktoria einen echten Traumstart. Marian Weber fasste sich ein Herz und zog aus 16 Metern ab, weil die Britannen-Defensive einen langen Ball nicht aus der Gefahrenzone geklärt hatte (2.). Nur fünf Minuten später hatte Kilian Sandner die Riesenchance, auf 2:0 zu stellen, doch sein Heber landete am Pfosten (7.). Wieder ging dem Angriff ein langer Ball voraus, dieses Mal sah Daniel Kratz alles andere als gut aus.

Eichenzell fiel in Durchgang eins gegen disziplinierte Bronnzeller wenig ein. Die Elf von Trainer Heiko Rützel agierte zu statisch und schaffte es kaum einmal, in den Rücken des Gegners zu gelangen. Passierte das, wurde es sofort gefährlich, wie bei der Direktabnahme von Marius Schultheis nach klasse Pass von Matthias Heumüller. Der Ball landete jedoch am Außenpfosten (38.). Bronnzell hingegen wurde immer wieder nach blitzschnellem Umschalten und Standards gefährlich, Christian Kirbus war beim Schuss von Marco Weiss aber auf dem Posten (45+1.).

Wie schon in Durchgang eins erwischte die Viktoria auch nach dem Seitenwechsel einen perfekten Start. Bronnzell konterte über Moritz Kremer, der die Übersicht behielt und Kilian Sandner frei spielte. Der pfeilschnelle Angreifer ließ trotz spitzem Winkel Kirbus keine Chance (48.). Für Eichenzell wurde es noch bitterer. Jonas Ritzel, der sein Debüt für Bronnzell feierte, traf Lucas Maierhof mit dem Fuß am Knie. Der Toptorjäger der vergangenen Spielzeit musste mit einer Fleischwunde vom Feld und direkt ins Krankenhaus (51.).

Hektische Schlussphase

Erst mit dem Anschlusstreffer von Matthias Heumüller per Kopf nach Flanke von Marius Schultheis keimte wieder Hoffnung im Lager der Gäste auf (65.). Die Euphorie hielt aber nicht lange an: Der für Maierhof eingewechselte Abdullah Özsuvaci ließ sich nur zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer zu einer Tätlichkeit gegen Jens Keim hinreißen und durfte vorzeitig zum Duschen (67.).

Doch für die Rützel-Elf kam es noch schlimmer: Nach tollen Diagonalpass von Kremer machte der überragende Sandner mit einem klasse Heber aus 25 Metern das 3:1 (68.). Es roch nach Vorentscheidung. Eichenzell kämpfte sich aber erneut in die Partie und zeigte Moral. Moritz Müller verkürzte in Minute 75 auf 3:2 und drückte in der Schlussphase auf den Ausgleich. Diesen hatte Martin Kriwoschein gleich zweimal auf dem Fuß. Zunächst verzog der Routinier aus halbrechter Position (89.), dann wurde sein Abschluss nach einer Ecke im letzten Moment geblockt (90+5.). Großen Aufschrei sollte es dazu in der sechsten Minute der Nachspielzeit geben. Die Flanke von Kratz wurde vom neuen Bronnzeller Kapitän Alexander Ganß geblockt, die Gäste monierten Handspiel. Eine ganz strittige Aktion, in der Schiedsrichter Emil Schwarz (Bruchköbel) auf Weiterspielen entschied (90+6.). Direkt danach war Schluss, ein nicht unverdienter Erfolg der Viktoria.

"Wir haben mit jeder Menge Leidenschaft gespielt und das eine Tor mehr als der Gegner geschossen. Darum geht es letztlich im Fußball", analysierte Matchwinner Sandner ganz trocken. Eichenzell-Coach Heiko Rützel haderte mit dem Schiedsrichter: "Vor dem 2:0 spielt Kremer den Ball klar mit der Hand, kurz danach trifft Ritzel Maierhof am Knie. Das ist ein klarer Elfmeter - und nichts anderes. Dennoch müssen wir uns an die eigene Nase fassen, dieses Spiel musst du nicht verlieren."

Die Statistik

Bronnzell: Ritzel - Erb, Keim, Ganß, Weiss - Sorg, Kremer, Hohmann, Weber (77. Haas) - Sandner (89. Gaul), Horenkamp.
Eichenzell: Kirbus - Schlag, Schad, Kratz, C. Müller - M. Müller, Kratz - Kriwoschein, Heumüller, Schultheis (81. Akyol) - Maierhof (53. Özsuvaci).
Schiedsrichter: Emil Schwarz (Bruchköbel).
Zuschauer: 350.
Tore: 1:0 Marian Weber (2.), 2:0 Kilian Sandner (48.), 2:1 Matthias Heumüller (65.), 3:1 Kilian Sandner (68.), 3:2 Moritz Müller (75.).
Rote Karte: Abdullah Özsuvaci (Eichenzell) wegen einer Tätlichkeit (67.).