Kurioses Spiel in Brand

Sechs Tore: fünf Elfmeter, ein Freistoß

Leon Weiser
22. Oktober 2020, 12:10 Uhr

Viele Tore gab es in Reulbach zu sehen, alle fielen nach ruhenden Bällen. Foto: Kevin Kremer

Ein Spitzenspiel war die Partie zwischen Reulbach/Brand II und Elters/Eckweisbach/Schwarzbach III in der B-Liga Fulda/Rhön zwar nicht, aber es wird trotzdem darüber geredet. Nicht, weil Reulbach/Brand II mit 4:2 gewonnen hat, sondern weil alle sechs Tore nach Standardsituationen fielen. Fünf Elfmeter und ein Freistoßtor standen am Ende der Partie.

Nach Schlusspfiff konnten die Fans nur schmunzeln. Für sie war es definitiv ein Spiel für die Ewigkeit, denn wann werden in einem regulären Spiel schon fünf Elfmeter gepfiffen? Auch Christian Menz, Betreuer und Vorstandsmitglied in Reulbach, war nach der Partie sprachlos: "Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Ich war zwar auch viel als Spieler und Schiedsrichter unterwegs, aber so etwas ist eher unüblich."

Begonnen hatte das Spektakel in der 20. Minute, als Schiedsrichter Andreas Günther aus Fulda das erste Mal auf den Punkt zeigte. Elfmeter für die Gäste und Simon Weber bejubelte Treffer Nummer eins. 14 Minuten später gab es den zweiten Elfmeter, wobei dieser als einziger nicht vollends berechtigt gewesen sei. Weber trat trotzdem an und stellte auf 2:0. "Nach dem zweiten Elfmeter gegen uns habe ich schon scherzhaft gesagt, dass das Spiel 4:4 ausgeht und es acht Elfmeter gibt. Ich hatte ja sogar fast recht", so Menz lachend.

Passend zum Spiel ging es nicht mit dem Zwei-Tore-Rückstand für die Gastgeber in die Pause, sondern Reulbach/Brand II glich noch aus. Die Tore fielen kurioserweise in der 44. und 45. Minute. Felix Faulstich traf zunächst vom Punkt, ehe Simon Wehner mit seinem direkten Freistoßtor aus der Reihe tanzte. Für Letzteren blieb es das einzige Tor am Vormittag. Faulstich verwandelte nämlich auch die anderen beiden Elfmeter. "Felix schießt die Elfmeter immer. Er hat sich den Ball geschnappt und den Keeper jedes Mal souverän verladen", sagt Menz. Auch die Entstehung der Elfmeter ist kurios, waren es doch fünf Foulelfmeter. Und mit Stürmer Niklas Kesselring war immer ein und derselbe Spieler der Leidtragende. "Er ist einfach viel zu schnell gewesen", erklärt der Betreuer die nächste Besonderheit.

Neben den Elfmetern gab es übrigens kaum Chancen zu betrachten. Viel geschah im Mittelfeld, so dass sich die Teams nahezu neutralisierten. Aber aufgepasst, wenn ein Team dann doch mal nach vorne kam. "Immer wenn es eine Torchance gab, folgte ein Elfmeter. Wir konnten kaum Gelegenheiten aus dem Spiel heraus sehen", beschreibt Menz die Partie. Sportlich geht es für die Zweitvertretung von Reulbach/Brand übrigens um einen Mittelfeldplatz (Platz fünf bis zehn), weshalb der Sieg für das Team von Neu-Trainer Florian Guiducci durchaus wichtig war.

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