Vize-Meister im Abstiegskampf – Dresels schwerste Aufgabe

01. März 2024, 09:23 Uhr

Bronnzells Trainer Stefan Dresel ist aktuell nicht zu beneiden. © Charlie Rolff

Sechs Punkte mehr und die SG Bronnzell führt ein sorgenfreies Leben im Mittelfeld der Verbandsliga. Doch genau diese sechs Punkte wurden der Viktoria entzogen und reißen den Vize-Meister mitten in den Abstiegskampf.

Dass die SG Bronnzell die Leidtragenden nach dem Verbandsliga-Aus des SV Reichensachsen waren , hatte Trainer Stefan Dresel in den Tagen nach dem Rückzug des Aufsteigers bereits genug echauffiert. Während die Viktoria aufgrund der Niederlage gegen den SVR am ersten Spieltag nur noch die drei Punkte aus dem Rückspiel zugesprochen bekommt, sind es bei allen anderen Verbandsligisten deren sechs.

Vize-Meister im Abstiegskampf: Bronnzell kämpft mit Widrigkeiten

Über die Winterpause verschärfte sich die Situation in Bronnzell jedoch noch einmal, da dem Verein aufgrund fehlenden Unterbaus drei Punkte abgezogen werden . Sechs Punkte fehlen Bronnzell damit in der Tabelle. Ein Polster, dass die Mannschaft gebraucht hätte. „Aber was sollen wir jetzt machen? Jammern hilft auch nichts. Wir müssen die Situation so annehmen und trotzdem den Abstiegskampf meistern“, sagt Trainer Dresel vor dem Rückrundenauftakt zuhause gegen den OSC Vellmar (Sonntag, 15 Uhr).

Doch die fehlenden Punkte sind nicht die einzigen Sorgen, die Dresel derzeit umtreiben: „Wir kämpfen mit zwei Geschichten. Neben den Punkten, die uns fehlen, hat sich die personelle Situation gegenüber der Vorrunde verschlechtert.“ Gegen Vellmar werden Bronnzell fünf Stammspieler fehlen, dazu kommt Torwart Jonas Ritzel, dessen Rückkehr zwischen die Pfosten nach seinem Achillessehnenriss in Reichensachsen noch nicht abzusehen ist. „Das müssen wir händeln. Wir müssen jetzt Lösungen finden und brauchen in unserer Situation Optimismus“, betont Dresel, der sich im Sommer mit dem Klassenerhalt aus Bronnzell verabschieden will .

Die aktuelle Lage seiner Mannschaft dürfte die schwierigste seiner gesamten Laufbahn sein. Führte Dresel die Viktoria erst zur Gruppenliga-Meisterschaft und schließlich eindrucksvoll zur Vize-Meisterschaft in der Verbandsliga und damit in die Relegation zum Hessenliga-Aufstieg, muss er nun nach Jahren des Erfolgs Abstiegskampf moderieren. „Das ist nicht einfach. Wichtig ist es, mit Leidenschaft und Glaube an die Sache heranzugehen. Trotz der Umstände wollen wir zeigen, dass wir in der Lage sind, mitzuhalten. Wenn wir als Gruppe funktionieren, bin ich optimistisch, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, sagt Dresel.

Verbandsliga Nord: Rätelsraten bei der SG Bad Soden

Gibt es einen spektakulären Torwart-Wechsel bei der SG Bad Soden im Auftaktspiel gegen den SC Willingen? Seit Tagen heiß diskutiert: Muss die bisherige Nummer eins, Marco Aulbach, dem Kontrahenten Abdul Ersöz weichen? Auflösen kann dieses Rätsel nur Cheftrainer Lars Schmidt. Und Schmidt sagt: „Die Entscheidung ist gefallen, aber die Zeitungen sind nicht die ersten, die das erfahren.“ Schmidt will aus taktischen Gründen seine Entscheidung der Mannschaft erst in der letzten Spielersitzung mitteilen. Trotz einer insgesamt zufriedenen Vorbereitung ist in Bad Soden nicht alles so grün wie die Vereinsfarbe. Gerade der Torwartwechsel hin zu Heißsporn Ersöz, der im Gegensatz zum ehemaligen U19-Nationaltorhüter Aulbach auch mal lautstark eine Hintermannschaft dirigieren kann, wäre ein aufrüttelndes Zeichen des Trainers an die komplette Mannschaft.

Osthessische Verbandsligisten auf Reisen

Bis auf die SG Barockstadt II, die ein spielfreies Wochenende zum Start hat, und den SV Flieden, der gegen Reichensachsen gespielt hätte, sind alle anderen osthessischen Verbandsligisten im Einsatz. Den SV Neuhof (Sonntag, 14.30 Uhr in Sandershausen) und Britannia Eichenzell (Sonntag, 16.30 Uhr beim CSC Kassel) sind in Auswärtsspielen gefordert, Punkte im Abstiegskampf zu sammeln. Vermeintlich leicht scheint die Aufgabe der SG Eiterfeld/Leimbach am Samstag (15.30 Uhr) bei Schlusslicht SSV Sand.