TSV-Kurier
Von Flachabstößen hin zu Google-Treffern
Steckbriefe im Künzeller „TSV-Kurier“ sind ein Hingucker
Reinschauen lohnt sich: Die 152 Seiten im Künzeller "TSV-Kurier" kommen mit interessanten Porträts und Texten daher. Foto: Steffen Kollmann
Rund vier Wochen war Andreas Schmitt, seit vielen Jahren Jugendleiter und Schriftführer beim TSV Künzell, quasi jeden Tag nach der Arbeit sowie am Wochenende nur mit einem Projekt beschäftigt: dem neuen „TSV-Kurier“. „Man hat ja einen gewissen Anspruch an sich selbst, damit das Heft lesenswert ist“, betont der 49-Jährige. Allzu viele Reaktionen hat Schmitt noch nicht erhalten, allerdings gab es bislang auch noch kein Heimspiel, wo das Magazin verteilt werden konnte.
Zudem ist die Messlatte nach den vergangenen Jahren extrem hoch gelegt. Highlight war neben dem regelmäßig erscheinenden Kurier das Quartett des TSV, das in aller Munde war. „Sowas kannst du schwer toppen“, weiß auch Schmitt, der sich aber auch für das neue Heft so einiges hat einfallen lassen. Gerade die Steckbriefe, die für jeden Spieler, Trainer und Betreuer der ersten, zweiten und dritten Mannschaft angefertigt wurden, sind ein Hingucker.
Isselstein, Becker und Pflanz mit Top-Werten
„Da wollen wir uns immer wieder etwas Neues einfallen lassen. Es soll nicht zum 15. Mal gefragt werden, was das Lieblingsgericht eines Spielers ist“, erklärt der Künzeller Funktionär, der insbesondere von Spieler Simon Herbach große kreative Unterstützung erhielt. Herausgekommen sind innovative Ideen: Jeder Akteur darf zum Beispiel ein Bauprojekt beim TSV Künzell vorschlagen, zudem durfte jeder Spieler sein körperliches Alter sowie sein Thekenalter angeben oder sich als Shampooschnorrer „outen“.
Ganz besonders aufwendig war das Messen des Flachabstoßes, das fast bei jedem Künzeller durchgeführt wurde. Spitzenreiter ist nicht etwa ein Torhüter, sondern Mittelfeldspieler Christian Isselstein mit 66 Metern. Eine andere Kategorie führt Andreas Becker an, sein Name bietet gleich 1280 Treffer auf, wenn er in Kombination mit TSV Künzell gegoogelt wird. Nur einer kann diesen Wert noch toppen: Gruppenliga-Trainer Markus Pflanz, der auf 1370 Google-Treffer kommt. Beim Coach steht zudem eine geschätzte Trainingsbeteiligung von 100 Prozent zu Buche – seine Spieler sind da doch deutlich zurückhaltender, was auch die aktuelle Saisonphase zeigt.
„Es dauert schon eine Weile, bis man von den Spielern alle Antworten beisammen hat. Aber nicht nur die Porträts oder die Statistiken wie die ewige Torschützenliste nehmen Zeit in Anspruch, sondern auch die Texte. Die schreibe ich fast alle selbst“, ergänzt Schmitt, der passend zu seiner Funktion als Jugendleiter auch dem Nachwuchs ganz viel Platz im TSV-Kurier schenkt. Schließlich lief die vergangene Runde überaus erfolgreich: Eine Gruppenliga-Meisterschaft und drei Aufstiege durften bei den Junioren bejubelt werden.