SG Hattenhof

"Waren schon Favorit für den Absteiger Nummer eins"

16. September 2020, 10:00 Uhr

Pascal Preis (rechts) gehört zu den Rückkehrern und lässt Hattenhof optimistisch nach vorne schauen. Foto: Charlie Rolff

Turbulente Monate liegen hinter der SG Hattenhof. Fünf Stammspieler verließen den Süd-Kreisoberligisten zwischenzeitlich, Verstärkungen waren lange nicht in Sicht. Auch dank zwei Rückkehrern blickt der Vorsitzende Torsten Malkmus (41) nun aber optimistisch in die Zukunft.

Ein 1:6 im Derby in Rothemann, die Reserve-Spielgemeinschaft mit dem SV Neuhof unterlag 0:13 gegen Sickels II. Was war am vergangenen Wochenende los?

Wenn man in zwei Spielen 19 Gegentore bekommt und nur eins schießt, ist das natürlich nicht so gut. Rothemann hat einen sehr gut anzuschauenden Fußball gespielt, auch wenn ich das als Vorsitzender der SG Hattenhof nur ungern sage. Wir kamen derweil nicht in die Zweikämpfe und haben den nötigen Biss im Derby vermissen lassen. Hinzu kommt, dass wir personelle Probleme hatten. Unser Innenverteidiger Julian Leinweber war gesperrt, auch Zeljko Radic hat defensiv gefehlt. Im Mittelfeld hatte Pascal Croon einen dicken Knöchel und konnte nicht spielen, während unser Torjäger Georghe-Daniel Azamfirei seinen Vater in Spanien besucht. Da müssen wir uns ehrlich eingestehen, dass uns die Kaderbreite fehlt, wenn wichtige Leistungsträger ausfallen.

Sie haben Azamfirei angesprochen: Der war eigentlich schon nach Hünfeld gewechselt, ist aber genauso wie Pascal Preis (Künzell) direkt wieder zurückgewechselt. Wie kamen die Rückholaktionen zustande?

Bei beiden gab es private beziehungsweise berufliche Veränderungen, weshalb es für sie im neuen Verein schwierig geworden wäre. Pascal ist selbstständig und trainiert nur unregelmäßig, kann uns als Mittelfeld-Antreiber aber auf eine andere Stufe heben. Auch Georghe konnte den Hessenliga-Aufwand nicht betreiben und ist zudem von Hünfeld zurück nach Fulda gezogen. Er kann für uns der entscheidende Faktor sein und uns fast alleine in der Klasse halten, wenn er fit bleibt. Er ist ein bombastisch guter Spieler.

Hand aufs Herz: Hatten Sie vor wenigen Monaten das Gefühl, dass der Kader konkurrenzfähig ist? Mit Daniel Nüchter (Petersberg), Lucas Herzog (Dipperz/Dirlos), Sven George (Umzug nach Bebra), Azamfirei und Preis waren fünf Leistungsträger zwischenzeitlich weg und lange kein Zugang in Sicht...

Es wäre dann sehr, sehr eng geworden. Für viele waren wir sicherlich schon Favorit für den Absteiger Nummer eins. Durch die späten Zusagen von Zeljko Radic und Marinko Novakovic war ich dann aber schon wieder optimistischer. Und dank Georghe und Pascal sagen wir jetzt, dass wir wieder eine gute Rolle mitspielen können, wenn wir verletzungsfrei bleiben.

Am Freitag (17.30 Uhr) steht das nächste Derby an, diesmal gegen Lütter, dann geht es Sonntag (15.30 Uhr) nach Oberkalbach. Was rechnet ihr euch aus?

Lütter ist klarer Favorit, das ist für uns ein Bonusspiel. Aber in so einem frühen Freitagabendspiel, wenn alle Spieler erst von der Arbeit kommen, kann immer alles passieren. Nach Oberkalbach fahren wir schon mit einem positiveren Gefühl, da wollen wir Punkte mitnehmen. Leider ist Azamfirei noch in Spanien, und bei seiner Rückkehr aus dem Risikogebiet könnte er womöglich gleich in Quarantäne gehen müssen. Wir hoffen aber, dass er Ende September schon wieder zum Einsatz kommen kann. Wir haben mit Murat Anli zudem einen neuen Spieler gewinnen können. Der Kontakt kam über Gökhan Anli zustande, Murat wird ab und an mal aushelfen und könnte Freitag schon eine Option sein.

Noch ein Wort zur zweiten Mannschaft: Seit dieser Saison ist Hattenhof in einer Reserve-Spielgemeinschaft mit dem SV Neuhof in der C-Liga vertreten. Wie läuft die Zusammenarbeit?

Bislang sehr, sehr gut. Eigentlich wollten wir aufgrund von Personalmangel die Reserve schon abmelden, dann sind wir aber zufällig mit dem SV Neuhof ins Gespräch gekommen. Wir wollten unseren Leuten, die nicht die Möglichkeit haben in der ersten Mannschaft zu spielen, die Chance auf Fußball geben. Und auch Neuhof hat ein paar Spieler, die zu jung sind für die Alten Herren. Zudem hat der Hessenliga-Trainer Alexander Bär in Aussicht gestellt, Spielern aus seinem Kader in der Zweiten Spielpraxis zu gewähren. Wir hatten einen Antrag gestellt, in der B-Liga zu starten, dann wären vermutlich noch mehr Spieler jede Woche runtergeschickt worden. Aber auch so ist der Kader groß genug, so dass wir wie am Sonntag auch dann genug Akteure haben, wenn die Erste von Neuhof am gleichen Tag spielt.