Gruppenliga: Weber trifft

Wehner: "Das ist ein Skandal"

23. Oktober 2020, 19:45 Uhr

Dominik Weber (Nummer 19) kann es noch, er wuchtete einen laut Gästetrainer Julian Wehner "nicht zu verteidigenden Kopfball" ein. Foto: Siggi Larbig

Nach dem 2:2 (1:1) bei der zweiten Mannschaft des Hünfelder SV war einer außer sich: Und zwar Horas-Trainer Julian Wehner, der von einem Skandal sprach. Nicht weil sein Team die Tabellenführung verpasste, sondern weil er Schiedsrichter Jannik Schwarz (TSV Raboldshausen) an die Wand nagelte.

Warum? Sein Innenverteidiger Thomas Pekala sah in der Schlussphase Gelb-Rot. Pekala hatte in der ersten Halbzeit Gelb für ein Foul gesehen, dass klar ersichtlich ein anderer Spieler, nämlich Thomas Fabrizius, begangenen hatte. "Das ist ein Skandal, zumal wir den Schiedsrichter darauf hingewiesen haben. Schon in der ersten Halbzeit. Aber die haben ja nicht mit sich reden lassen." Wehner war außer sich, auch weil er mit einem der Assistenten ebenfalls hart ins Gericht ging: "Es ist sicher, dass der eine die Abseitsregel nicht kennt. Da waren drei Szenen, die nie und nimmer Abseits sein können", meinte er und beendete seine Wutrede mit den Worten: "Da reißen sich die Jungs den Arsch auf, schleppen sich durch einen Doppelspieltag nach dem anderen und dann kriegst du so drei Hansels geschickt."

Im Spiel selbst überzeugte Horas lange nicht. Der HSV legte los wie die Feuerwehr: Erst traf Christian Eckhardt die Latte, dann Enno Hoyndorf den Pfosten, schließlich scheiterte Ivan Lokavovic an Horas-Keeper Tim Seitz. Gespielt waren da erst sechs Minuten. Auch in der Folge presste der HSV gut, ließ Horas wenig Räume und lag plötzlich doch zurück, weil Askin Savran eine Balleroberung gelang und anschließend Patrick Lesser klasse per Hacke für Torschütze Mark Zentgraf auflegen konnte (37.). Dass Hünfeld direkt zurückkommen konnte, lag auch an Seitz, der den Freistoß von Lovakovic hätte halten müssen (42.).

Mit Beginn des zweiten Durchgangs das gleiche Bild: Schnell scheiterte Lovakovic völlig frei am Pfosten, dann traf der 40-jährige Dominik Weber per wuchtigem Kopfball nach Eckhardts präziser Ecke (51.). Ins Spiel zurück holte dann Julius Günther den FVH mit einem tollen Distanztreffer, wenngleich HSV-Keeper Pascal Baumgart wohl etwas zu weit vorm Tor stand (63.). Es war der Startschuss für die beste Horaser Phase: Zentgraf setzte einen Kopfball daneben (67.), Lesser scheiterte per Kopf an Baumgart (79.).

Letztlich ging die Punkteteilung in Ordnung – auch wenn HSV-Trainer Niclas Rehm eher "etwas enttäuscht vom Ergebnis" war und resümierte: "Ich habe überhaupt nichts zu meckern – außer vielleicht mit der Chancenverwertung. Ich bin top zufrieden mit der Mannschaft, das war eine klasse Leistung. Mehr gibt es auch gar nicht zu sagen." resümierte Rehm, der den Schiedsrichter in Schutz nahm und die Gelb-Rote anders beurteilte: "Der Spieler foult, wir führen den Freistoß schnell aus und er foult direkt wieder. Das ist für mich eine neue Spielsituation und entsprechend zweimal mit Gelb zu bestrafen."

Die Statistik:

Hünfelder SV II: Baumgart – Geyer, Halbleib, Weber, Binsack – Trabert, Eckhardt – Lovakovic, Sorian, Hoyndorf – Helm (90.+1 Ketteler).
FV Horas: Seitz – T. Fabrizius, Eckard, Pekala, Lübeck – C. Keller, Günther – Wehner (80. D. Fabrizius), Zentgraf, Savran (83. Möller) – Lesser.
Schiedsrichter: Jannik Schwarz (TSV Raboldshausen).
Zuschauer: 70.
Tore: 0:1 Mark Zentgraf (37.), 1:1 Ivan Lovakovic (42.), 2:1 Dominik Weber (51.), 2:2 Julius Günther (63.).
Gelb-Rote Karte: Thomas Pekala (81., Horas).

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