Wie eine Meisterschaft

Steinau/Steinhaus startet in KOL und meldet kein A-Liga-Team

17. Mai 2016, 09:39 Uhr

Ja, wenn die SGS marschiert...

Mit sieben Punkten nach 15 Spielen war die SG Steinau zum Winter abgeschlagen am Tabellenende der Kreisoberliga Mitte zu finden und nun ist sie gerettet - schon zwei Spieltage vor Schluss. Ein kleines Wunder, das auf mehreren Faktoren fußt.

Am Samstag und Sonntag haben die Steinauer den Klassenerhalt gefeiert wie eine Meisterschaft: "So kann man das schon sagen. Sie haben sich das aber auch verdient", sagt Lothar Klüber schmunzelnd, der gemeinsam mit Thomas Flügel nach dem letzten Spiel in 2015 das Team übernahm und seither in 13 Spielen stolze 25 Punkte holte. Eine Bilanz wie von einem Topteam.

An den Stellschrauben wurde direkt nach der Demission von Mario Martinez gedreht: "In der zweiten Trainingseinheit hatten manche Spieler Muskelkater. Und das kann in solch einer Phase der Saison nicht sein, deswegen haben wir mehr oder weniger durchtrainiert", erklärt Klüber, der nur über und nach Weihnachten den Spielern für insgesamt 18 Tage freigab. Und die Spieler zogen mit, meist waren weit über 20 Akteure in den schweißtreibenden Einheiten.

Zudem stellte das neue Trainerduo von Viererkette auf Dreierkette um, versuchte die einfachen Dinge des Fußballs in den Vordergrund zu stellen und sorgte dafür, dass die Stimmung deutlich stieg, diese sei laut Klüber zuvor beschissen gewesen. Dass dann auch noch einige Spieler wie Kadir Saracik (Künzell II), Dejan Zvekic (hatte pausiert) oder Nicolai Schütz (A-Junioren RSV Petersberg) das Team ergänzten, machten das Gesamtgebilde perfekt.

Den Winter durchtrainiert

Zumindest fast. "Wir hatten keinen Torwart und haben Christian Weiss reaktiviert. Es wäre katastrophal gewesen, ohne Torwart in die Runde zu gehen", spricht Klüber dem 41-Jährigen noch einmal ein persönliches Dankeschön aus an den Schlussmann, der zuletzt für Hofbieber gespielt hatte. Dazu spielte der Flüchtling Shero Bakv eine richtig gute Restrunde.

Für Klüber und Flügel endet die Ära bereits am Saisonende wieder, dann übernimmt Zeljko Karamatic. "Wehmut verspüre ich gar keine. Es war klar, dass wir nur bis Sommer machen. Und ganz ehrlich, ich habe ja vorher auch eine Weile nichts gemacht und daran gewöhnt man sich richtig schön", sagt der 52-jährige Klüber lachend, der auch nicht mehr für die Reserve spielen will. Für ihn kam der Klassenerhalt zum perfekten Zeitpunkt, denn er verpasst die letzten beiden Spiele aufgrund eines Familienurlaubs.

Mission also zum besten Zeitpunkt erfüllt, um der neugegründeten SG Steinau/Steinhaus ab August die Kreisoberliga als sportliche Heimat zu schenken: "Das war unser Ziel. Von Steinhaus kommen auch ein paar Spieler dazu, die das Potential für die KOL haben, da wäre ein Abstieg nicht schön gewesen." Klar ist mittlerweile auch: Die FSG wird zwei Mannschaften stellen, die Reserve soll in der B-Liga starten.

Steinau bejubelt den Klassenerhalt

Autor: Johannes Götze