Fast schien es so, als hätte die Spielgemeinschaft aus Oberaula und Kirchheim das torlose Remis so gut wie sicher nach Hause geschaukelt. Dann aber folgte ein Foul an Franz Jestädt. Sofort machte sich von hinten Routinier Drews mit nach vorne. 23, 24 Meter vor dem Tor lag der Ball bereit, die Mauer stand nicht gut. Ein Umstand, den der 36-jährige eiskalt nutzte. Flach schob er den Ball an der Mauer vorbei ins Tor.

„Ich hatte die Lücke gesehen und genau da sollte der Ball auch hin“, machte Drews nachher deutlich. Aktuell scheint er für den TSV unersetzbar. „Es macht einfach nur Spaß dabei zu sehen. Die Jungs wollen unbedingt, wir haben eine tolle Geschlossenheit. Ich kann meine Erfahrung hier sehr gut weitergeben und auch ich habe weiterhin so richtig Bock Fußball zu spielen.“

Sein Trainer Timo Möller zeigte sich vom Spielstil der Aulatal überrascht. „Niemals hätte ich gedacht, dass die so defensiv spielen. Vor der Pause haben wir das super gemacht, aber den Dosenöffner nicht gefunden. Nicht gefallen hat mir lediglich die Phase zwischen der 60. und 80. Minute. Da hat mir der Griff gefehlt. Aber letztlich sind wir auch diesmal wieder geduldig geblieben“, so der TSV-Coach.

Vor dem Wechsel hatte Künzell ein Chancenplus von 3:0. Julian Parzeller (14.) und Simon Herbach kurz danach per Kopf (15.) scheiterten an Keeper Lepper. Das dickste Ding vergab aber Tim Farnung nach hervorragender Vorarbeit durch Franz Jestädt. Farnung nahm den Ball direkt, verfehlte das Ziel aber um wenige Zentimeter (39.). Bis dahin imponierte Künzell mit viel Ordnung sowie einem disziplinierten und geduldigen Auftreten ohne jede Hektik im Spiel.

Nach dem Wechsel blieb das spiel eng und intensiv umkämpft, die beste Chance ließ aber Kilian Krapp liegen, als ihm der Ball versprang (67.). Aulatals Trainer Martin Friedrich brachte es auf den Punkt: „Wir haben uns heute schwer getan Druck aufzubauen, besonders über die außen. Trotzdem: Das war ein ganz starkes Gruppenligaspiel, das Künzell über die volle Distanz gesehen verdient gewonnen hat – auch wenn das Gegentor – so wie es fiel – verdammt weh tut.“

TSV Künzell: Kircher; Jestädt, Drews, Schramm, Heinze, Parzeller, Farnung (67. Kraus), Tekleyes, Vrgoc, Gaul (90. Breunung), Herbach. SG Aulatal: Lepper; Müller, Muratidi, Schuch, Honstein, Wernick, Kurz, Weber (87. Fischer), Hennighausen, Krapp, Eckhardt. Schiedsrichter: Adam Muthig (SV Pfaffenhausen). Zuschauer: 300. Tor: 1:0 Andreas Drews (88.).