Es wäre ein Endspiel um Rang zwei gewesen. Zwei Teams, die zuletzt in bärenstarker Form waren. Nicht nur deshalb hat der Hessische Fußball-Verband das Duell zwischen Soden und Flieden als „Spiel des Monats“ auserkoren. Nicht nur die Video-Kamera hätte die 90 Minuten eingefangen, auch zahlreiche Zuschauer. Womöglich hätte die SG Bad Soden den Zuschauerrekord in dieser Saison aufgestellt. Doch die „Sprudelkicker“ haben unter der Woche zum wiederholten Male gezeigt, dass sie nicht die Attribute eines Spitzenteams besitzen. Durch das 1:4 bei der SG Klei./Hun./Doh. machte Soden die Begegnung um ein Vielfaches uninteressanter.

Verbandsliga Nord: Darf Buchonia Flieden nach Spiel in Bad Soden feiern?

Einer, der sich dennoch diebisch freut, ist Jaron Krapf. Im vorigen Sommer wechselte er nach sechs Jahren an der Bornwiese nach Flieden. Schon als der Spielplan veröffentlicht wurde spielte der 25-Jährige mit dem Gedanken, dass jene Partie bei entsprechender Konstellation großartig werden könnte. Nun ist der Fall eingetreten, Krapf selbst hat trotz so mancher schlechter Phase immer daran geglaubt. „Wir waren abgeschrieben, jetzt aber gewinnen wir ein Spiel nach dem anderen. Hätte Soden das Ding nicht verbaselt, wäre es das i-Tüpfelchen gewesen. Für solche Spiele lebt man als Fußballer“, sagt der Mittelfeldspieler.

Ob er ausgerechnet bei seinem Ex-Club schon feiern kann? Sollte Flieden gewinnen und Bronnzell am Samstag (17 Uhr) in Sand nicht gewinnen, wäre der Relegationsplatz vor dem letzten Spieltag fix. Die Aufholjagd würde den krönenden Abschluss finden. „Mit Pfingstmontag im Rücken würden wir sicher ein paar Stunden verweilen. Wir sind allerdings professionell genug, um danach die Sinne zu schärfen“, erläutert Krapf. Tipps an Trainer Bardo Hirsch braucht er nicht richten. „Jeder kennt die Stärken von Soden. Entsprechend weiß der Trainer wie die Mannschaft was zu tun ist. Einzig, dass die Flussseite traditionell ein wenig rutschiger ist, kann ich den Jungs mitgeben“, sagt Krapf lachend.

Last-Minute-Tor gibt Flieden weiteren Motivationsschub

Das zurückliegende Wochenende habe Flieden einen weiteren Motivationsschub gegeben. Durch den Last-Minute-Sieg gegen Barockstadt II habe das Team in der Trainingswoche noch befreiter gewirkt. „So ein Ding nimmst du mit. Und beim Tor war ich mir sicher, dass Andre den macht“, schildert Krapf den Siegtreffer von Vogt, als beide zum Freistoß parat standen, sich besprachen und den richtigen Entschluss fassten.

Weiterhin können in der Verbandsliga Nord am Wochenende Entscheidungen fallen. Sollte die SG Ehrenberg nicht daheim gegen die TSG Sandershausen gewinnen, ist der Abstieg in die Gruppenliga besiegelt. Bronnzell ist derweil doppelt gefordert. Nach der Partie in Sand agiert die Elf von Stefan Dresel noch am Montag gegen Lichtenau.