Schießt Kevin Muth seinen neuen, alten Verein zum Abstieg?

02. Juni 2023, 09:47 Uhr

Kevin Muth wird die Hauptrolle am Samstag im Duell zwischen dem FV Horas und der TSG Lütter zuteil. © Memento36

Sechs Mannschaften kämpfen um drei Nichtabstiegsplätze und einen Relegationsplatz. Die Spannung vor dem letzten Gruppenliga-Spieltag könnte kaum größer sein. Vor allem, da in zwei direkten Duellen ganz besondere Begegnungen anstehen.

„Langsam geht so richtig die Pumpe“, gibt Horas-Angreifer Kevin Muth zu, der morgen gegen Lütter auf seinen ehemaligen und zukünftigen Verein treffen wird. Eine spezielle Situation für den 29-Jährigen, der im Vorfeld mit den Kapitänen beider Mannschaften sowie seinem künftigen Trainer Rolf Gollin Kontakt aufnahm. Ergebnis: Obwohl Muth seinen neuen, alten Verein in die Kreisoberliga schießen könnte, steht er zur Verfügung.

„Ich habe Horas für diese Saison zugesagt – da spielt es keine Rolle, wie die Konstellation danach ist. Es ist meine Pflicht, Gas zu geben – was mein Kopf dann am Ende aber machen wird, ist schwer zu sagen“, weiß Muth, der auch mit seinem Trainer Michael Finke gesprochen hat. Der hat sich noch nicht entschieden, ob er den Stürmer von Beginn an einsetzen wird.

Kevin Muth im Zwiespalt: Noch-Horaser wechselt zum Gegner Lütter

Bei allen Rechenmöglichkeiten ist die Situation recht einfach: Der Verlierer der Partie, für die Horas-Kapitän Claudius Eckard fraglich ist, steigt ab, der Gewinner ist mindestens in der Relegation. „Wir haben es uns durch eine sehr gute Rückrunde erarbeitet, noch ein oder mehrere Endspiele zu bekommen“, hebt Muth hervor, der mit 29 der älteste Spieler im Horaser Kader ist. Was die Erfahrung – auch in entscheidenden Spielen – angeht, hat Lütter klar die Nase vorn.

Genauso wie Thalau im direkten Duell gegen Hofbieber . Während FSV-Akteure wie Florian Storch, Thomas Weichlein oder Markus Herber bereits große Relegationsspiele zur Verbandsliga bestreiten durften, trainierte Thalaus Trainer Jens Klinkert 80 Prozent der Hofbieberer in den vergangenen Jahren noch in der Jugenspielgemeinschaft Speziell ist die Situation also auch für Klinkert, der den Kontakt zu seinen früheren Schützlingen weitgehend gemieden hat. „So ist leider das Geschäft. In diesen sauren Apfel müssen wir jetzt beißen.“

Thalaus Trainer Klinkert hat Kontakt zu früheren Spielern nicht gesucht

Hier hat der Sieger definitiv die Liga gehalten, während dem Verlierer der direkte Abstieg droht. Mit etwaigen Szenarien hat sich Thalaus Trainer aber bewusst nicht beschäftigt: „Der Artikel vom Donnerstag, in dem es um sämtliche Szenarien geht, wurde mir in einer halben Stunde bestimmt neunmal geschickt. Ich habe ihn mir aber nicht durchgelesen. Fakt ist nämlich, dass wir alles in unserer Hand haben und voll auf Sieg spielen werden“, erklärt Klinkert, dass er den Blick auf den Liveticker am Spieltag vermeiden möchte.

Die Hofbieberer haben sich bereits mit zwei Bussen angekündigt, und Thalau wird ebenfalls zahlreiche Fans mobilisieren. Es wird richtig voll werden am Wittiggrund, „es wird mächtig Stimmung aufkommen. Ich glaube, dass das ein Vorteil für uns sein kann“, sagt Klinkert, der auf Führungsspieler Daniel Zimmer (Achillessehnenanriss) verzichten muss.

Neben den vier angesprochenen Mannschaften kann es im Abstiegskampf Aulatal (in Schwarzbach) und Oberzell/Züntersbach (in Schlüchtern) treffen. Beide haben den Klassenerhalt in der eigenen Hand, ein Sieg reicht zum Verbleib in der Gruppenliga.