Gefahrene Kilometer der Gruppenligisten

Auswärtsfahrten wie in der Hessenliga

30. August 2020, 07:00 Uhr

Der RSV Petersberg (grün, Florian Bott) und FT Fulda (Torwart Sebastian Hüter und Steffen Schäfer) haben die beste Lage und müssen die wenigsten Kilometer zurücklegen. Foto: Charlie Rolff

Fußball ist mehr als nur ein Hobby und nimmt viel Zeit in Anspruch – auch Zeit, die Spieler, Betreuer und Fans im Auto verbringen, um zu Auswärtsspielen zu gelangen. Unser Portal hat die gefahrenen Kilometer für die Gruppenligasaison ausgerechnet.

Die Zeiten der kurzen Wege sind vorbei. Nach den Aufstiegen von Schlüchtern, Freiensteinau, Oberzell/Züntersbach und Hönebach hat sich die Gruppenliga Fulda in ihrem Gebiet nach Norden und Süden ausgebreitet. So kommt es vor, dass Vereine für eine Partie mehr als 200 Kilometer (Hin- und Rückfahrt) auf sich nehmen müssen. Die Distanz zwischen der SG Freiensteinau und dem ESV Hönebach beträgt zum Beispiel 109 Kilometer pro Strecke und ist die weiteste Fahrt in der Staffel. Das entspricht einer Fahrtzeit von circa 75 Minuten.

Generell muss Liganeuling Hönebach in puncto Fahrtzeit viel Geduld mit sich bringen – 2751,8 Kilometer verbringt der Verein aus Wildeck im Auto – das dreifache von anderen Vereinen. Das „kürzeste“ Auswärtsspiel ist gegen die SG Eiterfeld/Leimbach – pro Strecke 28,6 Kilometer. Zum Vergleich: FT Fulda legt nur 841 Kilometer im ganzen Jahr zurück. Die kürzeste Strecke beträgt 1000 Meter zu Nachbar Petersberg, der 850,2 Kilometer zurücklegen wird. Die beiden Vereine haben somit die beste Lage.

Bedenken haben die Verantwortlichen in Hönebach aufgrund der weiten Auswärtsfahrten nicht. „Niemand hat gesagt, dass ihm das zu viel Zeitaufwand ist“, verdeutlicht Trainer Tino Jäger. „Die Vorfreude nach dem Aufstieg überwiegt. Und außerdem: Wir müssen diesen Aufwand ja nur jede zweite Woche betreiben.“ Generell habe der Club geplant, mehrere Auswärtsfahrten mit einem Bus zu machen, in dem auch Fans mitfahren können. „Inwiefern wir diese Idee aufgrund der Corona-Pandemie umsetzen können, müssen wir noch prüfen“, erklärt der 39-Jährige. Ansonsten ist eine Beförderung für das Team durch Kleinbusse denkbar.

Dass Mannschaften einen Nachteil durch die langen Fahrten haben, bezweifelt Jäger. „Da es Hin- und Rückspiel gibt, gleicht sich das aus.“ Bedenken hat er allerdings: „Es kann durchaus sein, dass einige Gästefans nicht den weiten Weg auf sich nehmen. Das wäre sehr schade.“ Zudem gebe es für seine Mannschaft keine echten Derbys, da der Hersfelder Raum in der Gruppenliga unterrepräsentiert ist.

Problematik Doppelspieltage

Die Fahrten der Gruppenligisten.

Die Problematik der Doppelspieltage hat Klassenleiter Erhard Zink aus Sicht des Aufsteigers gut gelöst. In der Vorrunde stehen insgesamt vier Doppelspieltage an. Davon hat Hönebach zwei Heimspiele. Zudem geht es auswärts gegen Eiterfeld/Leimbach und Aulatal – die zwei kürzesten Strecken. In den sauren Apfel müssen stattdessen der RSV Petersberg (18. September) und FT Fulda (9. Oktober) beißen, die jeweils an einem Freitag in Hönebach gastieren – eine Fahrt von mehr als 70 Kilometern. Für berufstätige Spieler eine Herkulesaufgabe.

Aufgrund der Situation rund um Corona und der aufgestockten Gruppenliga sind Doppelspieltage allerdings unumgänglich. Weitestgehend duellieren sich freitags Mannschaften aus der Nähe. Ein Beispiel ist die Begegnung zwischen Freiensteinau und Kressenbach/Ulmbach am 25. September. Ausnahmen sind die Partien zwischen Kressenbach/Ulmbach und Aulatal (18. September, Hinfahrt 76,5 Kilometer) und Aulatal gegen Gundhelm/Hutten (23. Oktober, 68,7 Kilometer).

Kommentieren