Champions-League-Hymne für Wächter

Gruppenliga: Künzell mit 2:0-Arbeitssieg

22. April 2018, 16:30 Uhr

Pascal Breunung (Mitte) bejubelt das 2:0 für Künzell, die blauen Eiterfelder sind konsterniert. Foto: Christian Halling

Nach fünf Auswärtssiegen in Serie hat der TSV Künzell gezeigt, dass man es auch noch an den heimischen Tannen kann: Das 2:0 (0:0) gegen Kellerkind Eiterfeld/Leimbach war – wie schon beim 1:0 in Eiterfeld neun Tage zuvor – ein schweres Stück Arbeit.

Andreas Becker per umstrittenem Handelfmeter zehn Minuten vor Schluss sowie Pascal Breunung in der Nachspielzeit sorgten für den verdienten, aber lange Zeit nicht sicheren Dreier des TSV Künzell. Umso größer war die Erleichterung, die Freude und auch ein wenig der Spott auf Künzeller Seite. Mit dem Abpfiff schalteten die TSV-Reservespieler am Spielfeldrand den Subwoofer an und ließen gleich mehrfach die Champions-League-Hymne abspielen. Der Hintergrund war klar: Eiterfelds Coach Klaus Wächter hatte sich beim ersten Duell darüber gewundert, wie frenetisch die Künzeller ihren dreckigen Sieg am Hain gefeiert hatten und verglich deren Emotionen mit denen beim Gewinn der Königsklasse.

Wächter interessierte diese humorvolle Randnotiz allerdings überhaupt nicht. Der „Hexer“ ärgerte sich vielmehr über den spielentscheidenden Handelfmeter, als der Ball nach einer Flanke von Martin Raszyk an den angelegten Arm des am Boden rutschenden Simon Schilling ging und sich der ansonsten souveräne Referee Matthias Kristek auf Geheiß seines Assistenten Michael Tonecker für den Elfmeterpiff entschied. „Das kann keiner erkennen. Die dachten wohl, hier gibt es auch den Videobeweis. Ein Witz“, schimpfte Wächter, während Künzells Sechser Alexander Scholz den Ärger nicht teilen konnte: „Als ich noch in Lehnerz war, ist mir so ein Ding mal gegen Dreieich passiert. Das ist einfach Pech.“

Verdient war die Führung allemal, weil Künzell die aktiver war, durch Martin Raszyk, Julien Henning, Peter John und Scholz teils fahrlässig beste Chancen liegenließ, während sich Eiterfeld, ohne Angreifer Sorin Leucuta (Trauerfall in der rumänischen Heimat) weitgehend hinten verschanzte und nur einmal, Mitte der ersten Hälfte, durch Nils Fischer gefährlich wurde. „Im Grunde hat Künzell viel Grütze gespielt. Die hätten im Leben kein Feldtor gegen uns erzielt“, war sich Wächter dennoch sicher.

Künzells Coach Tobias Hahner wollte sich derweil kein Urteil zum Strafstoß erlauben, freute sich, „dass wir wieder einmal Geduld bewiesen haben, obwohl es teilweise haarsträubend war, wie wir die Chancen vergeigt haben.“ Dass man aus der Verlegenheit heraus nun doch noch in die Verbandsliga-Aufstiegsrunde rutscht, will Hahner noch nicht prophezeien. „Wir machen uns keinen Druck, das hat uns in der Vergangenheit nie geholfen. Wir haben nur noch fünf Spiele und gucken mal ganz in Ruhe, wie die anderen ihre Doppelspieltage so meistern.“

Die Statistik:

TSV Künzell: D. Breunung – Schlott, Aschenbrücker, Isselstein, Jacobi – Scholz, Becker – Kress (46. P. Breunung), Henning, Raszyk – John (90. Röder).
SG Eiterfeld/VfL Leimbach: Fey – Gümüs (70. Hilpert), Schilling, J. Busold, Herr – S. Aumann, Faust – Fischer, A. Busold, T. Aumann (68. Gutberlet) – Hemel.

Schiedsrichter: Matthias Kristek (Aulendiebach). Zuschauer: 250. Tore: 1:0 Andreas Becker (80., Handelfmeter), 2:0 Pascal Breunung (90.+2). / hall

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