Kreisoberliga Süd: Highlight für Frank Atzler gleich zum Start

"Wir müssen endlich mal unser Ding durchziehen"

30. Juli 2014, 10:43 Uhr

Frank Atzler trifft mit Lütter auf seinen Heimatclub Kerzell.

Mit dem Gemeindederby zwischen der TSG Lütter und der SG Kerzell hat die neue Saison der Kreisoberliga Süd am Samstag (19 Uhr) ihr erstes Highlight. Einer steht besonders im Fokus: Frank Atzler. Der 37-Jährige trainiert seit März die TSG, doch sein Heimatverein ist die SG Kerzell.

Saisonauftakt für Lütter – und das gegen die alte Liebe aus Kerzell. Wie sehr fiebern Sie dem Start entgegen?

Das ist schon ein ganz besonderes Spiel für mich. Die ersten Sticheleien haben auch schon angefangen, aber das bewegt sich alles im freundschaftlichen Rahmen. Weil wir aber letzte Saison beim 1:1 auch schon mal gegen Kerzell gespielt haben, ist es auch nichts ganz Neues mehr.

Wie ist der Stand nach der Vorbereitung?

Von den Trainingsergebnissen her bin ich zufrieden. Der Fitnessstand der Mannschaft ist richtig gut. Was die Ergebnisse angeht, war ich nur teilweise zufrieden: Gegen die starken Gegner haben wir gut gespielt, gegen die vermeintlich schwächeren nicht.

So wie am Montag beim 1:1 in Oberkalbach...

Richtig. Das hat mir überhaupt nicht gefallen. Deshalb haben wir auch diese Woche gleich nochmal eine Trainingseinheit zusätzlich angesetzt, damit die Spieler erkennen, wie sie sich taktisch verhalten müssen. Es wird langsam Zeit, Konstanz in die Leistungen zu bringen.

Das ist kein neues Problem bei der TSG...

Wir müssen endlich mal unser Ding durchziehen, auch mal drei, vier starke Spiele am Stück auf den Platz bringen. Gegen Sickels haben wir beispielsweise 5:0 gewonnen. Das war nicht nur ein tolles Ergebnis, sondern wir haben die Treffer auch super herausgespielt. Drei Tage später im nächsten Spiel in Nüsttal haben wir dann keine drei Torchancen kreiert. Und danach kam das 1:1 in Oberkalbach.

Von daher müsste es dem Gesetz der Serie nach gegen Kerzell ja passen...

Das will ich hoffen.

Was kann man von der TSG Lütter in dieser Saison eigentlich erwarten?

Wir haben letztes Jahr den Umbruch eingeläutet, haben viele junge Spieler eingebaut. Seitdem gibt es immer wieder hervorragende Spiele, aber immer wieder auch Rückschläge. Deshalb zählt für mich auch nicht allzu sehr der Platz in der Abschlusstabelle, sondern mir ist es wichtig, dass man die Entwicklung erkennen kann. Wenn wir am Ende Achter werden, aber die Fortschritte sind deutlich erkennbar, kann ich eventuell damit leben. Wenn alles gut läuft, dann kann es aber vielleicht auch zu Platz fünf reichen. Das ist wie in der Berufsausbildung. Da hat man auch drei Jahre Zeit. Aber man muss im zweiten Lehrjahr sehen, dass es nach vorne geht.

Wenn Sie die Spitzengruppe der Kreisoberliga Süd tippen würden. Wie würde Ihr Tipp dann aussehen?

Erster wird Johannesberg, Zweiter Haimbach, dann kommt Neuling Schlüchtern/Elm. Vierter wird Steinau, Fünfter vielleicht Kerzell.

Wie würden Sie die Kreisoberliga Süd einordnen?

Das ist mit Sicherheit die ausgeglichenste der drei Kreisoberligen. Überspitzt gesagt wollen hier 13 Vereine oben mitspielen. Alle haben durchweg starke Kader. Man darf sich also keine Schwächephase erlauben.

Was sagt Ihnen der Blick auf das Startprogramm?

Das bestätigt meine These. Wir haben gleich drei der fünf von mir als Favoriten genannten Teams als Gegner. Dazu kommt das enorm verstärkte Mittelkalbach und mit Kressenbach/Ulmbach eine Mannschaft, die mit Jochen Maikranz einen Klassetrainer bekommen hat und die fast schon traditionell gut startet.

Sie sind frisch im Trainergeschäft. Wie groß ist der Druck in Lütter?

Einige Zuschauer messen uns immer noch an den Verbands- und Gruppenligazeiten. Aber wir spielen nunmal nur noch Kreisoberliga. Vorher habe ich zwei Jahre Jugend bei der JSG Rippberg und fünf Jahre die Frauen in Lütter trainiert. Da ist der Druck im Seniorenbereich schon anders.

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