So könnte es gehen - Ickler kontert

Reform! Wenn nicht jetzt, wann dann?

02. November 2020, 09:55 Uhr

Auch Michel Ickler hat sich Gedanken über eine mögliche Fortsetzung gemacht, wenngleich die Idee der Kategorie "Nicht umsetzbar" zuzuordnen ist. Foto: Torgranate

Es drängt sich die Frage auf, wie die Saison beendet und gewertet werden kann. Regulär schon einmal nicht, da den Teams teils noch bis zu 27 Spiele (!) nach der Winterpause nicht zugemutet werden können. Unser Volontär Michel Ickler glaubt, die Lösung in einer Reform gefunden zu haben.

Im Januar den Spielbetrieb wieder aufnehmen oder schon Anfang Februar starten? Höchstens im Traum! Ich möchte nur kurz in Erinnerung rufen, dass wir lediglich über eine Hand voll Kunstrasenplätze in der Region verfügen, mögliche Zuschauer in diesen Jahreszeiten vergraulen und auch den Klassenleitern mit etwaigen Spielabsagen das Leben zur Hölle machen. Deswegen: Lasst uns dann spielen, wenn es am schönsten ist – und zwar im Sommer. Und damit spreche ich mich nicht für eine Verlängerung der Saison aus, sondern für eine Reform! Bereits oft kam das Ligasystem der nordischen Länder Schweden, Norwegen und Island zur Sprache, die die Saison während des Kalenderjahrs absolvieren. Ergo: Es wird im März oder April gestartet und der Meister im Oktober oder November gekürt.

Stellt Euch nur mal vor, dass die von Sommer, Sonne, Kaktus geküssten Monate Juni und Juli endlich mit der schönsten Nebensache der Welt gefüllt werden können: dem Amateurfußball. Etwaigen Problemen wie englischen Wochen, Spielabsagen oder wenigen Zuschauern im Winter könnte dadurch aus dem Weg gegangen werden. Zudem müssten die Mannschaften nur eine Vorbereitung absolvieren. Da niemand weiß, wie lange das Virus das Land noch belasten wird, ist davon auszugehen, dass auch ein dritter kleiner Lockdown nicht unrealistisch ist. Mit einer Reform des Spielkalenders hätten wir genügend Zeit, die aktuelle Saison fertig zu spielen – nämlich bis Oktober/November.

Die neue Saison würde dann im März 2022 losgehen. Was sich weit weg anhört, ist gar nicht so unrealistisch. Die Hessenliga hat noch 28, die Verbandsliga 22 und die Gruppenliga noch 24 Spiele zu absolvieren. Macht in der Summe circa 24 Wochenenden im Kalenderjahr 2021, an denen gespielt werden kann oder sogar muss. Einen Zeitdruck durch die Corona-Pandemie gäbe es nicht. Ein Problem stellt allerdings der Sprung in den Profibereich dar, da dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit an seinem Spielkalender festhalten wird. Gründe sind die Europa- und Weltmeisterschaft, die bekanntlich in der Sommerpause gespielt werden. Fakt ist allerdings: Wenn nicht jetzt Zeit für diese Reform gefunden wird, dann nie.

Eine realistischere Variante wäre wohl die Teilung der Ligen. Ein Beispiel bietet die C-Junioren Hessenliga, die nach der Hinrunde getrennt wird. Die ersten acht Mannschaften spielen in Playoffs den Meister aus, die verbliebenden neun Teams kämpfen um den Klassenerhalt. Einer Zweiklassengesellschaft, die ohne Frage in vielen Ligen vorhanden ist, wird so aus dem Weg gegangen, die Anzahl der Spiele reduziert und es wird sportlich fair über Auf- und Abstieg entscheiden.

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