Traumfreistoß von Drews vorentscheidend - Fotos

Verbandsliga: Sieg im Derby fällt zu hoch aus

04. März 2017, 16:00 Uhr

Andreas Drews (links) traf sehenswert. Foto: Charlie Rolff

Nach dem überraschenden Erfolg gegen Spitzenreiter Sand konnte Verbandsligist RSV Petersberg seine Rolle als „Favoritenschreck“ nicht ein weiteres Mal untermauern: Im Derby gegen den SV Flieden unterlag der RSV vor heimischem Publikum mit 1:4 (1:1).

In die Wege geleitet wurde Fliedens Sieg in einem phasenweise schwachen Derby durch einen perfekt getretenen Freistoß von Kapitän Andreas Drews, der aus 18 Metern genau ins rechte obere Eck traf (72.). „So ein Tor im Derby ist natürlich mega, ich habe schon als ich ihn geschossen hab gedacht: Oh man, der geht ja rein“, sagte der Spielführer nachher lachend. Vorausgegangen war dem 1:2 eine starke Aktion von Fabian Schaub, der den Ball im Fallen auf den eingewechselten Felix Hack weitergeleitet hatte. Hack startete durch und konnte kurz vor dem Strafraum nur durch Mario Vogt gestoppt werden, der die Rote Karte sah, allerdings zuvor den Ball gespielt haben soll. „Ich hätte die Rote Karte nicht gegeben“, bewertete Fliedens Trainer Meik Voll die Situation ebenso wie sein Gegenüber, Cousin Rolf Gollin.

Der RSV-Coach war nach Abpfiff nicht wegen des letztlich deutlichen Ergebnisses enttäuscht, sondern vielmehr aufgrund der Art und Weise, wie sich sein Team zunächst präsentiert hatte: „Anstatt wie letzte Woche befreit aufzuspielen, waren wir in der ersten Halbzeit regelrecht verkrampft. Es ist ein bisschen schade, dass wir uns jetzt vor so vielen Zuschauern so präsentiert haben.“

Im ersten Abschnitt hätte Flieden aufgrund der Mehrzahl an Chancen bereits mit der Führung in die Pause gehen müssen. Schon nach 40 Sekunden hatte Sturmtank Fabian Schaub, der nach auskuriertem Schleudertrauma zurück ins Team kam, die Gäste in Führung bringen können, doch RSV-Keeper Christian Beikirch war mit dem Fuß zur Stelle. Schaub war es auch, der in den ersten 45 Minuten an fast jeder Torchance der Buchonia beteiligt war. Egal ob per Kopf (10.), Freistoß (22., 45.) oder als Vorbereiter – Schaub war präsent und auch Vorlagengeber beim 0:1 durch Marc Götze, als er den Ball lange fest machte, Beikirch aus seinem Kasten lockte und der rechts durchgestartete Götze den Querpass nur noch im langen Eck unterbringen musste.

Den laut Meik Voll „saublöden Ausgleich“ musste sich Flieden dann kurz vor der Pause selbst ankreiden: Lukas Hohmann hatte einen Ball nicht richtig zu fassen bekommen und beim Abwehrversuch Petersbergs Marcel Zehner angeschossen, von wo aus die Kugel direkt vor den Füßen von Boris Aschenbrücker landete.

Hatte der RSV zunächst den nötigen Biss vermissen lassen, fehlten im zweiten Abschnitt zu zehnt letztlich die Körner, um doch noch einmal an einem Punktgewinn zu kratzen. Und so konnte Flieden noch einen Sieg herausspielen, der unter dem Strich dann aber etwas zu hoch ausfiel. So hatte zunächst Marco Gaul in der 86. Minute nach Vorarbeit von Schaub für die Vorentscheidung gesorgt, ehe der eingewechselte Imal Schersadeh noch ein viertes Fliedener Tor nachlegte.

Einen anderen Verlauf hätte das Derby wohl nur genommen, hätte Petersbergs Julian Wehner nach 20 Minuten die Chance vom Elfmeterpunkt genutzt, als der ansonsten starke Lukas Heil im Strafraum Kubilay Kücükler gelegt hatte. Doch Wehner verschoss wie schon eine Woche zuvor gegen Sand. „In dieser Situation den Mut zu haben, da noch einmal Verantwortung zu übernehmen, spricht für Julian“, nahm sein Trainer Rolf Gollin den Mittelfeldspieler nicht in die Kritik.

Petersberg: Beikirch – Vogt, Brzoza, M. Aschenbrücker, Kilian – Wehner, Lindiger (77. Mötzung), Zehner, Kücükler (80. Müller), von Pazatka – Aschenbrücker (89. Reinhard).
Flieden: Hohmann – Rumpeltes, Bartel, Zeller, Leibold – Müller (79. Schersadeh), Heil – Gaul, Drews, Götze (59. Hack) – Schaub (87. B. Kreß).
Schiedsrichter: Marius Ulbrich (Büdingen).
Zuschauer: 400.
Tore: 0:1 Marc Götze (32.), 1:1 Boris Aschenbrücker (43.), 1:2 Andreas Drews (72.), 1:3 Marco Gaul (86.), 1:4 Imal Schersadeh (87.).
Rote Karte: Mario Vogt (Petersberg, 71.) wegen Notbremse
Verschossener Foulelfmeter: Julian Wehner (Petersberg, 20.) – neben das Tor.

Autor: Viktoria Goldbach

Kommentieren
Vermarktung:

Mehr zum Thema