Schwerer Schlag: HSV ereilt Punktabzug

Schiedsrichtersoll nicht erfüllt

14. Januar 2019, 12:52 Uhr

Dominik Weber und sein HSV müssen fortan mit 17 statt 18 Punkten rechnen. Foto: Siggi Larbig

Ein wenig wie der blaue Brief in der Schulzeit fürchten die Amateurvereine einmal im Jahr eine Mail des Hessischen Fußball-Verbandes, wenn dieser die Punktabzüge wegen der Nichterfüllung des Schiedsrichter-Pflichtsolls mitteilt. In diesem Jahr heißt das prominenteste osthessische Opfer Hünfelder SV: der Hessenligist verliert einen eminent wichtigen Punkt im Abstiegskampf, liegt nun nur noch einen Punkt vor Buchonia Flieden.

„In unserer sportlichen Situation ist das natürlich extremst bitter“, sagt Hünfelds Abteilungsleiter Mario Rohde, den der Abzug nicht gänzlich unvorbereitet traf, schließlich ging den Vereinen erste Mitteilungen bereits vor Wochen zu. Mittlerweile sind auch die Einsprüche abgewickelt, weswegen der HFVdie blauen Briefe in der vergangenen Woche den Vereinen zukommen ließ und gestern schließlich auch die Presse in Kenntnis setzte. Rohde beschäftigt sich bereits seit Beginn seiner Amtszeit mit dem „Problem“ Schiedsrichtermangel im Verein und hat mittlerweile auch die notwendige Anzahl an Unparteiischen erreicht, allerdings wird ein Neuling, der vor einem Jahr den Lehrgang erfolgreich absolvierte, erst in der kommenden Saison zum Soll gezählt.

"Es ist wie überall in der Gesellschaft schwer, Menschen für etwas zu begeistern, was im ersten Moment nicht sonderlich attraktiv erscheint und auch noch mehr einem Ehrenamt als einem bezahlten Nebenjob gleicht", legt Rohde den Finger in die Wunde, nimmt die Situation aber sportlich und gibt sich für die Restrunde kämpferisch. In der Hessenliga bekam zudem nur der KSV Hessen Kassel einen deftigen Punktabzug aufgebrummt. Durch die fehlenden fünf (!) Zähler hat Bayern Alzenau als Zweiter nun sieben Punkte Vorsprung auf den Dritten aus Kassel.

Eine Liga darunter kommt den Osthessen ein Punktabzug hingegen zugute: So bekommt der Aufsteiger TSG Sandershausen als einziger Nord-Verbandsligist einen Zähler abgezogen und der befindet sich im Titelkampf mit Teams wie Steinbach oder Neuhof. In der Gruppenliga Fulda sind hingegen gleich drei Teams von einem Punktabzug von jeweils einem Zähler betroffen: So schmerzt Hosenfeld der Zähler im Kampf um Platz zwei, während die Aufsteiger SG Festspielstadt und Oberzell/Züntersbach den Punkt im Abstiegskampf dringend benötigt hätten.

Lauterbach nun im Minusbereich

Ebenfalls ein Trio muss in der KOL Nord versuchen seine Ziele mit einem Punkt weniger zu verwirklichen: Kann es der "grauen Maus" FSG Hohenroda recht egal sein, schrumpft der Vorsprung von Spitzenreiter SG Eiterfeld/Leimbach von drei auf zwei Zähler, außerdem verliert der Drittletzte SG Rotenburg/Lispenhausen einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf.

Zwei Teams konnten hingegen in der Kreisoberliga Mitte ihr Soll nicht erfüllen – und beiden könnte dieser eine Zähler am Ende richtig schmerzen: Dem Tabellenzweiten FV Horas im Aufstiegskampf, dem Drittletzten Michelsrombach/Rudolphshan im Abstiegskampf. Beinahe befremdlich ist die Situation in der KOL Süd für den VfL Lauterbach, denn das punktlose Schlusslicht steht ob des Punktabzugs nun bei zwei Minuspunkten. Auch Gundhelm/Hutten und Mittelkalbach wurden zwei Punkte abgezogen, während die FSG Vogelsberg einen Zähler verloren hat.

In den A-Ligen hat es insgesamt elf Teams erwischt. Richtig schmerzen dürften die nun fehlenden zwei Punkte den SV Unterhaun, der seine Hoffnungen auf Platz zwei in der A-Liga Hünfeld/Hersfeld nun wohl schon fast begraben muss. In der A-Liga Fulda/Lauterbach verliert Hattenhof gar seine Tabellenführung. Durch die zwei Punkte weniger ist der nun punktgleiche TSV Ilbeshausen aufgrund der besseren Tordifferenz jetzt vorne. Auch der Spitzenreiter der A-Liga Fulda, der KSV Niesig, muss mal wieder Punkte am grünen Tisch einbüßen. Die zwei fehlenden Zähler haben aber nur eine geringe Auswirkung, da der Türkische SV als erster Verfolger auch einen Punkt los ist. Vier Zähler ist Niesig nun voraus. Osthessischer Spitzenreiter in Sachen Punktabzug ist indes die TSV Weichersbach, die drei Punkte verliert, dies aber für den Schlüchterner A-Ligisten wohl keine ganz großen Auswirkungen haben sollte.

Die Punktabzüge von der Hessenliga bis zur B-Liga in der Übersicht:

Hessenliga:
KSV Hessen Kassel (-5 Punkte)
Hünfelder SV (-1 Punkt)

Verbandsliga:
TSG Sandershausen (-1 Punkt)

Gruppenliga:
Spvgg. Hosenfeld (-1 Punkt)
SG Festspielstadt (-1 Punkt)
SG Oberzell/Züntersbach (-1 Punkt)

Kreisoberliga Nord:
SG Eiterfeld/Leimbach (-1 Punkt)
FSG Hohenroda (-1 Punkt)
SG Rotenburg/Lispenhausen (-1 Punkt)

Kreisoberliga Mitte:
FV Horas (-1 Punkt)
SG Michelsrombach/Rudpolphshan (-1 Punkt)

Kreisoberliga Süd:
FSG Vogelsberg (-1 Punkt)
SG Gundhelm/Hutten (-2 Punkte)
SV Mittelkalbach (-2 Punkte)
VfL Lauterbach (-2 Punkte)

A-Liga Hersfeld/Rotenburg:
FV Friedlos (-1 Punkt)
ESV Ronshausen (-2 Punkte)

A-Liga Hünfeld/Hersfeld:
SV Unterhaun (-2 Punkte)
SG Rotensee/Schenklengsfeld/Wippershain (-1 Punkt)

A-Liga Fulda/Lauterbach:
SG Hattenhof (-2 Punkte)

A-Liga Fulda/Rhön:
SG Hettenhausen (-1 Punkt)
TSV Poppenhausen (-1 Punkt)

A-Liga Fulda:
KSV Niesig (-2 Punkte)
Türkischer SV (-1 Punkt)
SV Aschenberg United (-1 Punkt)

A-Liga Schlüchtern:
TSV Weichersbach (- 3 Punkte)

B-Liga Hersfeld-Rotenburg II:
SG Haselgrund/Breitenbach (-1 Punkt)
SG Iba/Machtlos (-1 Punkt)
Hattenbacher SV (-1 Punkt)
TSV Blankenheim (-1 Punkt)

B-Liga Fulda:
TSV Neuenberg (-1 Punkt)
Buchonia Fulda (-1 Punkt)

B-Liga Schlüchtern:
SV Uttrichshausen (-1 Punkt)
SG Sterbfritz/Sannerz (-1 Punkt)

Autor: Johannes Götze